Von fruchtbarem Ackerland umgeben - Mertloch im Maifeld (Foto: Ulrich Siewers)
Das
bäuerlich geprägte Mertloch liegt in reizvoller Landschaft rund drei
Kilometer südlich von Polch zwischen Mayen und
Münstermaifeld. Südlich des Ortes
entspringt inmitten fruchtbaren Ackerlandes der Nothbach. Zu Mertloch gehören auch
die Wohnplätze Brückenmühle, Eltzerhof,
Künzerhof und Marienhäuserhof. Rund 1400 Menschen sind
hier zuhause >>> mehr
Mertloch
wurde (lt. Wikipedia) im Jahr 963 unter dem Namen Martiliacum erstmals
urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte zum Hochgericht Münstermaifeld, das als Teil der Pellenzgerichte vom 13. bis zum 15.
Jahrhundert ein Lehen der Grafen von Virneburg war und dann an Kurtrier zurückfiel. Mertloch
stellte einen der Heimbürger des Gerichts. 1684
umfasste die Ortschaft 49 Feuerstellen. Landesherrlich gehörte sie bis Ende des
18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum
Trier und
unterstand der Verwaltung des Amtes Münster-Maienfeld. Im Jahr 1787 lebten 368 Einwohner im Ort.
Typisch für das Maifeld - alte Bauernhöfe in der Kirchstraße (Foto: Ulrich Siewers)
Bei der katholischen Pfarrkirche St. Gangolf handelt es sich
um eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika aus der zweiten Hälfte des 12.
Jahrhunderts. Sie ist heute ein geschütztes Baudenkmal.
Die kath. Pfarrkirche St. Gangolf wird von viel Grün umgeben (Foto: Ulrich Siewers)
Das Gotteshaus
wurde erstmals 1318 in einer Stiftungsurkunde erwähnt. 1533 erhielt das
Kollegiatstift St. Kastor in Koblenz das Patronatsrecht für die Kirche. Die
ursprünglich flache Decke wurde im 13. Jahrhundert durch ein Kreuzgratgewölbe ersetzt. Im 15. und 16.
Jahrhundert wurden die beiden Seitenschiffe durch Kapellen erweitert und im 18.
Jahrhundert wurden die Fenster der Seitenschiffe vergrößert und neu verglast.
1879 erweiterte man das Langhaus um ein Joch nach Westen und fügte den
Kirchturm hinzu.
Das Gotteshaus mit seinen zahlreichen wertvollen Barockfiguren steht tagsüber dem Besucher offen.
Statue des Heiligen Jakobus (Foto: Ulrich Siewers)
Hier wurde noch vor 60 Jahren Wäsche gewaschen und das Vieh getränkt (Foto: Ulrich Siewers)
Das Eingangstor zum jüdischen Friedhof in Mertloch (Foto: Ulrich Siewers)
Die jüdischen Gemeinden in Mertloch, Polch und Umgebung bestatteten
ihre Toten zunächst auf dem jüdischen Friedhof in Wierschem. 1868 kauften die in den
Orten Gappenach, Kollig, Mertloch, Münstermaifeld, Naunheim, Pillig, Polch, und Wierschem
lebenden jüdischen Familien ein Areal südlich der Gemeinde Mertloch als zentralen Begräbnisort ihrer Verstorbenen. Heute sind noch etwa 70 Grabsteine (Mazewot) vorhanden, jedoch fällt
auf, dass viele Inschriftenplatten nicht mehr vorhanden sind. Unweit des jüdischen Gräberfeldes liegt die Heilig-Kreuz-Kapelle (Foto: Ulrich Siewers)
Auch jüdische Mitbürger sind für das Vaterland gestorben (Foto: Ulrich Siewers)
Gatte, Vater und Sohn Jakob Herz aus Polch, * 18.2.1876 † 15.3.1915 "Die Strapazen des Feldzuges machten seinem Leben ein frühes Ende"