Die Stadt Cochem liegt am linken Ufer der Mosel, die kaum 45 Kilometer weiter nordöstlich am Deutschen Eck in Koblenz in den Rhein mündet. Mit knapp 5 000 Einwohnern ist der Ort Sitz der Verwaltung des Landkreises Cochem-Zell und damit (nach Kusel, ebenfalls in Rheinland-Pfalz gelegen) die zweitkleinste Kreisstadt Deutschlands.
Die Reichsburg - das Wahrzeichen von Cochem (Foto: Ulrich Siewers PR)
Cochem war schon zu Zeiten der Kelten und Römer besiedelt.
Im Jahre 886 wird es erstmals als Villa cuchema in einer Urkunde erwähnt. Als Reichsgut wird Cochem 1294 unter König Adolf von Nassau an das Erzbistum Trier verpfändet und bleibt bis zur französischen Besetzung 1794 kurtrierisches Territorium.
1332 erhält Cochem die Stadtrechte. Wenig später werden die heute noch vorhandenen Stadtbefestigungen erbaut.
Zwischen 1423 bis 1425 wütet eine Pestepidemie in der Stadt.
1623 veranlasst Kurfürst Lothar von Metternich die Gründung eines Kapuziner-Konvents.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) wird die Stadt belagert, aber nicht erobert.
Während der Reunionskriege zerstören 1689 die Truppen Ludwigs XIV. die Stadt und sprengen die Burg Cochem in die Luft. Der Wiederaufbau des Ortes danach verläuft nur schleppend.
1794 besetzen französische Revolutionstruppen Cochem und führen das Bürgerrecht der Franzosen ein. Nachdem Napoléon bei Waterloo seine Macht verloren hat, wird der Ort 1814 auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet.
Erst nach der Errichtung der Cochemer Moselbrücke im Jahre 1927 werden die beiden Fischerorte Cond und Sehl im Zuge einer Verwaltungsreform 1932 eingemeindet.
Im Zweiten Weltkrieg werden große Teile der Cochemer Altstadt zerstört.
Seit 1947 ist die Stadt Teil des neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.
Wie die meisten Orte in der Mosel ist der Ort seit vielen Jahren vom Weinanbau und vom Tourismus. geprägt. Während der Saison gibt es an manchen Tagen mehr Fremde als Einheimische im Ort. Ihr Interesse gehört der historischen Altstadt mit den winkeligen Gassen, der mittelalterlichen Stadtbefestigung, dem bunten Fachwerk oder den gemütlichen Weinlokalen und Straßencafés.
Der Marktplatz lädt zum Verweilen und Genießen ein (Foto: Ulrich Siewers)
Auf einem mächtigen Schieferfelsen, dem so genannten Krampen, erhebt sich majestätisch die Cochemer Reichsburg über der Stadt und dem Moseltal (Foto: Holger WeinandtWIKIMEDIA) Bild-Vergrößerung >>> einfach auf das Foto klicken
Die spätgotische Wehranlage wurde im Jahre 1130 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1151 wurde sie von König Konrad III.besetzt und zur Reichsburg erklärt. Im Jahr 1688 wurde die Burg im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekrieges von Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. besetzt und 1689 zerstört. Lange Zeit blieb die Burganlage Ruine, ehe sie im Jahre 1868 von dem Berliner Kaufmann und späteren Geheimen Kommerzienrat Louis Fréderic Jacques Ravené für 300 Goldmark gekauft und - den romantischen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts entsprechend - im neugotischen Stil wiederaufgebaut wurde. Die wiederhergestellte Burg diente der Familie Ravené als Sommerquartier und blieb 75 Jahre lang im Familienbesitz. Seit 1978 gehört sie der Stadt Cochem und steht heute unter der Verwaltung der Reichsburg GmbH >>> mehr
Die Ruine der Reichsburg - Kupferstich von 1822 (Bild: WIKIMEDIA) Bild-Vergrößerung
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Der Weg hinauf beginnt in der Altstadt am Martinstor. Auf schmalem Wege gelangen Besucher in mehreren Serpentinen zur Burg und genießen dabei im kunstvoll angelegten Landschaftsgarten den herrlichen Blick über das Moseltal. Die Besichtigung der prunkvoll ausgestatteten Burg erfolgt im Rahmen einer fachkundigen Führung.
Zu den touristischen Glanzlichtern der Stadt zählen auch die Historische Senfmühle in Cochem-Cond und der Wild- und Freizeitpark in Klotten, der per Sessellift erreicht werden kann.