Kapelle St. Johannes der Täufer an der Brücke über den Schalkenbach (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die Gemeinde Schalkenbach liegt im oberen Teil des knapp 19 km langen Vinxtbachtals (Op der Vinxt) und gehört zur Verbandsgemeinde Brohltal. Die 840 Einwohner leben verteilt im Hauptort oder in den Ortsteilen Untervinxt, Mittelvinxt und Obervinxt.
Ursprünglich war das Dorf von der Landwirtschaft geprägt. Heute sind die alten Bauernhöfe teils romantisch herausgeputzte Wohnanlagen. Statt Rindern grasen heute Hobbypferde auf den Wiesen rund um denOrt. Allerdings werden heute auch wieder Ziegenherden eingesetzt, um die Verbuschung in den ortsnahen Heidelandschaften einzudämmen.
Ziegen vom Waldgut Schirmau (Foto: Ulrich Siewers PR)
Pferdekoppel bei Schalkenbach vor der beeindruckenden Kulisse des Siebengebirges (Foto: Ulrich Siewers PR)
Schalkenbach und Vinxt gehörten zu dem Teil der Herrschaft Landskron, welche die Familien von der Leyen und Waldbott von Bassenheim besaßen und im Jahre 1664 dem Pfalzgrafen Philipp Wilhelm, Herzogvon Jülich, gegen Adendorf und Eckendorf überließen. Die beiden Dörfer gehörten seitdem zur Grafschaft Neuenahr und standen bis Ende des 18. Jahrhunderts unter kurpfälzischer Landesherrschaft.
Dorfstraße in der Mittagssonne (Foto: Ulrich Siewers PR)
In Folge der französischen Revolutionskriege geriet das linksrheinische Gebiet von 1798 bis 1814 unter französische Verwaltung. Schalkenbach und Vinxt gehörten zur Mairie Königsfeld im Kanton Wehr, der zum Arrondissement Bonn im Rhein-Mosel-Département gehörte.
Nachdem das Königreich Preußen 1815 auf dem Wiener Kongress das Rheinland und damit auch Teile der vorher unter französischer Verwaltung stehenden Gebietes zugesprochen bekam, kamen die beiden Orte zur Bürgermeisterei Königsfeld und 1816 zum Kreis Ahrweiler. Heute gehören sie zur Verbandsgemeinde Brohltal mit Sitz in Niederzissen.
Das obere Vinxtbachtal im Frühling (Foto: Ulrich Siewers PR)
Im Ortsteil Schalkenbach ist die katholische Kapelle St. Johannes der Täufer erwähnenswert, ein als Kulturdenkmal geschützter Saalbau aus dem Jahre 1748 mit einem achtseitigen Spitzhelm auf dem Glockenturm. Einige ehemalige Bauerhöfe im Dorf wurden in den letzten Jahren zuwahren Schmuckstücken herausgeputzt.
Ein wenig außerhalb liegt das beliebte Ausflugsziel Waldgut Schirmau, ein Hofgut, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet wurde und heute als Freizeitstätte für Senioren genutzt wird. Ebenfalls in Schirmau ist eine Ziegenzucht beheimatet. Die aus der Ziegenmilch gewonnenen Produkte sind in der ganzen Region bekannt und beliebt.
Waldgut Schirmau (Foto: Ulrich Siewers PR)
Von dort führt ein kurzer Weg hinauf zur Wacholderheide am Weiselstein. Vom hölzernen Aussichtsturm hat man einen wunderbaren Blick über die Wachholderheide und die waldreiche Umgebung.
Wacholderheide und Aussichtsturm am Weiselstein (Foto: Ulrich Siewers PR)
Altes Basaltkreuz am Weg von Schalkenbach nach Schirmau (Foto: Ulrich Siewers PR)
Der "Meisenhof" gilt als Kulturdenkmal (Foto: Ulrich Siewers PR)
Eine hübsch restaurierte Hofanlage mit zwei Fachwerkhäusern ist im Ortsteil Obervinxt als Kulturdenkmal ausgewiesen. Des Weiteren bietet der Ortsteil Untervinxt eine Kapelle, die vermutlich aus dem 19. Jahrhundert stammt und eine besonders aufwändige Verschieferung des Daches und des kleinen Türmchens besitzt.
Schönes Fachwerk in Obervinxt (Foto: Ulrich Siewers PR)
Wiesen, Wälder und weiter Blick (Foto: Ulrich Siewers PR)
Schalkenbach ist nur eine von vielen Stationen am Köhler- und Loheweg, einer Themen-Route, die Köhlerei und Lohe- (Eichenschäl-)wirtschaft als bedeutende Formen früherer Waldnutzung im oberen Vinxtbachtal vorstellt. Die Strecken verläuft über Wald- und Feldwege, bietet schöne Fernsichten und ist für Wanderer jeden Alters gut zu bewältigen.
Entlang des Rundweges wird die Erd- und Kulturgeschichte des Vinxtbachtales an großen Schautafeln erläutert. Rund viereinhalb Stunden sind für die 13 Kilometer lange Wanderung vorgesehen.
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Der Nachbau eines Kohlemeilers an der Feuerwehrhütte am Ortsrand von Schalkenbach erinnert an die Herstellung von Holzkohle, die für die waldreiche Eifel früher von großer wirtschaftlicher Bedeutung war. Interessierte Besucher können den Prozess der Holzverkohlung bei Schauvorführungen im Detail verfolgen. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Holzkohlemeiler ist ein original getreues Modell eines römischen Eisenverhüttungsofens (Rennofens) aufgebaut. Er soll daran erinnern,dass in der Region zwischen Vinxt- und Ahrtal bereits vor der Römerzeit an mehreren Stellen Eisenerz abgebaut wurde >>> mehr