Das moderne Rieden inmitten eines alten Vulkankraters, rechts im Bild sind noch Spuren des früheren Tuffabbaus zu erkennen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Das Eifelörtchen Rieden liegt, ein wenig versteckt, in einem
Talkessel nur wenige Kilometer nordöstlich der Stadt Mayen. Seinen Namen
verdankt es vermutlich fränkischen Siedlern, die zur Zeit der
Karolingerherrschaft (im 8. Jahrhundert) das Tal am Rehbach urbar machten,
um dort Landwirtschaft zu betreiben. In den ältesten Dokumenten wird der Ort
als „Ridenas“ verzeichnet. Die Bezeichnung ist verwandt mit dem
althochdeutschen „ruit, ruiten“, was so viel wie „urbar machen“ oder „urbar
gemachtes Stück Land“ bedeutet. Entscheidend für die Siedlungstätigkeit war
sicherlich die Tatsache, dass der Platz mit zahlreichen Quellen gesegnet war
und die Talhänge aus fruchtbarem Vulkanboden bestanden. Was die Riedener nicht
wissen konnten war, dass sie sich mitten in einem Vulkankessel niedergelassen
hatten.
Vulkangestein bestimmt das Straßenbild im alten Ortskern - hier der Vorplatz der Pfarrkirche St.Hubertus (Foto: Ulrich Siewers PR)
Erst viel später erkannten sie den eigentlichen Wert ihres
Ortes. Der insbesondere südöstlich des Ortes vorkommende „Riedener Tuff“ machte
ihn zum „Steinmetzdorf“. Dieses grünlich schimmernde Vulkangestein wurde
insbesondere zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Massivbaustein verwendet.
Daraus machten die Steinmetze Treppen-, Boden- und Wandplatten, Fensterbänke,
und Grabmale. Als Nutzgestein ist Riedener Tuff gut verwitterungsbeständig. Auch
in der Steinbildhauerei war er sehr beliebt.Die Marienkapelle in Rieden und zahlreiche
weitere Gebäude im alten Ortskern wurden aus diesem Gestein errichtet. Eine
weitere Verwendung erfuhr er aufgrund seiner Feuerfestigkeit und
Wärmespeicherfähigkeit auch als Backofenstein.´
Mit der Verbreitung des künstlich hergestellten und wesentlich billigeren Bimsbausteins bzw. des Kalksandsteins nahm die Nachfrage nach dem vulkanischen Naturgestein aus der Osteifel immer mehr ab. Die Riedener Steinbrüche sind mittlerweile längst geschlossen. Was blieb, sind steinerne Zeugnisse im Ortsbereich und in der Umgebung von Rieden.
Einen interessanten Aufsatz über den Tuff aus der Osteifel und seinen Abbau finden Sie >>> hier
Der "Sauerbrunnen" in Rieden (Foto: Ulrich Siewers PR)
Dass die Ortsgemeine Rieden über ein außergewöhnlich großes Grundwasservorkommen verfügt, verdankt sie ihrer vulkanischen Vergangenheit. Das Tuffgestein im Untergrund wirkt wie ein Schwamm und speichert das Regenwasser. Die vorhandene Menge reicht aus, um den Ort sowie die umliegenden Städte und Gemeinden sicher mit ausgezeichnetem Trinkwasser zu versorgen. Sichtbare Zeichen des hohen Grundwasservorkommens sind einige kleine offene Quellen in den Hanglagen rund um den Talkessel sowie der Sauerbrunnen im westlichen Ortsbereich. Dessen stark eisenhaltiges Wasser in Trinkwasserqualität tritt durch den Sohledruck ohne Hilfsmittel in einer befestigten Brunnenanlage aus der Erde und ist ohne Auflagen genießbar >>> mehr
Das Laien-Schauspiel hat in
Rieden eine lange Tradition. Seit 1923 wird dank der Initiative verschiedener
Vereine die Leidensgeschichte Jesu in Rieden aufgeführt und sowie weitere
Theaterstücke zu Ostern und in der Adventzeit dargeboten >>>
mehr
Den staatlich anerkannten Luftkurort Riedener Mühlen im Tal der Nette teilen sich gleich drei Gemeinden: Rieden, Kirchwald und Volkesfeld. Der große Wanderparkplatz am Ufer der Nette ist ein idealer Ausgangspunkt für erlebnisreiche Wandertouren oder für einen Besuch der Heilquelle „Volkesfelder Buhr“.Unter Motorradfreunden gilt die örtliche Gastronomie seit vielen Jahren als „Geheimtipp“.
Naherholungsgebiet am Riedener Waldsee (Foto: Ulrich Siewers PR)
Umgeben von Wälder und Wiesen
zwischen den Riedener Mühlen und dem Ort Rieden
erststeckt sich das Erholungsgebiet „Riedener Waldsee“.
Der Stausee mit einer Wasserfläche von etwa vier Hektar wird aus dem Rehbach
gespeist. Weil die Quelle am Pfarrhaus entspringt, wird der Waldsee scherzhaft
auch als "größtes Weihwasserbecken" bezeichnet.
Wegen seiner amtlich bescheinigten "Exzellenten Wasserqualität" wurde dem See das Siegel "Europäisches Badegewässer" verliehen. Das Wasser ist fast so rein wie Trinkwasser >>>mehr
Verbandsgemeinde Mendig
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