Hoch über dem Tal der Nette auf einem 400.000 Jahre alten Lavastrom aus dem Hochsimmer-Vulkan liegt das Steinhauerdorf Sankt Johann - im Vordergrund deutlich erkennbar "die Ahl" (Luftbild: Walter Müller)
Das Steinhauerdorf Sankt Johann im Spätsommer (Foto: Ulrich Siewers PR)
Knapp 4 km nordwestlich von Mayen liegt das Eifeldorf Sankt. Johann hoch über
dem Tal der Nette (400 m. ü. NN) am Fuß des Quartär-Vulkans
Hochsimmer (588 m) . Die
Siedlung hieß bis zum 15. Jahrhundert „Oberbürresheim“ und war bis zum Ende des
18. Jahrhunderts ein Teil der im 12. Jahrhundert gegründeten Herrschaft
Bürresheim. Seinen heutigen Namen verdankt der Ort dem Patrozinium des Heiligen
Johannes d. Täufer aus dem frühen 14. Jahrhundert. Zunächst wurde die
Burgkapelle von Schloss Bürresheim als Kirche genutzt.
Chorraum der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer (Foto: Ulrich Siewers PR)
Etwa um 1430 wurde die
erste Kirche errichtet. Die heutige sehenswerte Dorfkirche ist im Jahre 1785 als
dreiachsiger Saalbau im Stil "Louis
Seize" erbaut worden. Neben einer Reihe von Holzplastiken ist besonders der
Hochaltar der Kirche, ein Geschenk der Herren von Bürresheim, zu erwähnen.
Die charakteristische Form des Kirchturms prägt das Ortsbild von Sankt Johann (Foto: Ulrich Siewers PR)
"Die Ahl" nennt man den riesigen Steinbruch unmittelbar am Südrand des Ortes (Foto: Ulrich Siewers PR)
Der Ort und seine Bewohner wurden seit der Römerzeit durch den Abbau von
Vulkangesteinen und unterirdischen Erzen geprägt. Auch heute werden am Südwestrand des Ortes die Überreste eines 400.000 Jahre alten Lavastroms aus dem Hochsimmer-Vulkan in großem Stil abgebaut >>> mehr
Dunkles Basaltgestein aus den ortsnahen Steinbrüchen prägt die meisten Bauten im Ortsinnern (Foto: Ulrich Siewers PR)
Ruine der alten Bergwerksverwaltung im Tal der Nette (Foto: Ulrich Siewers PR)
Neben der Gewinnung von Vulkangestein am oberen Rand des Nettetales galt das Erzvorkommen der "Grube
Silbersand" bei Schloss Bürresheim als
eines der wichtigsten Erzvorkommen in der Eifel. Halden und Pingen
sowie Reste von Gebäuden zeugen heute noch vom früheren Bergbau. Wahrscheinlich wurden an dieser Stelle bereits zur Römerzeit, nachweislich zwischen 1401 bis
1677, Blei-, Kupfer- und Eisenerze
abgebaut. Um 1858 wurde eine Erzaufbereitung errichtet und bis 1914 Erzschlämme
und Haldenmaterial aufbereitet. Die aufgelassenen Halden sind auch heute noch
deutlich zu erkennen, da sie wegen des Gehalts an Schwermetallen nur schwer
wieder von Pflanzen besiedelt werden können.
Ein sichtbares Zeugnis religiöser Volkskultur ist die St. Barbarakapelle am
Westrand des Ortes hoch über einer gewaltigen Felswand, der "Ahl". Die Verehrung
der Heiligen Barbara als Schutzheilige der Bergleute und Steinhauer finden wir
übrigens in fast jedem Ort der vulkanischen Osteifel.
Die St. Barbarakapelle am Südwestrand der Gemeinde an der Straße nach Schloss Bürresheim (Foto: Ulrich Siewers PR)
Sie wurde 1995 bis 1997 vom St. Johanner Heimat-, Geschichts- u.
Altertumsverein anstelle eines früheren Heiligenhäuschens über der eindrucksvollen
Basaltwand "Ahl" errichtet. St. Barbara als Schutzheilige der Steinhauer erinnert an
die lange Tradition dieses Berufes in St. Johann.
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