Aktuell
Editorial
Die Region
Stadt & Land von A - Z
erlebenswert von A - Z
Vulkanisches Erbe von A - Z
Bims an Rhein und Nette
Deutsche Vulkan-Strasse
"Die Ahl" bei  St. Johann
Gleitfalte am Dachsbusch
Hannebacher Ley
Historische Lay Ettringen
Hufeisenkrater Bausenberg
Königssee Oberdürenbach
Kottenheimer Winfeld
Laacher See
Lavaabbau am Eppelsberg
Lavaabbau am Herchenberg
Mayener Grubenfeld
Mineralquellen
Naturschutzgebiet Bellerberg
Naturschutzgebiet Hochbermel
Rauscherpark Plaidt
Riedener Vulkan
Römerbergwerk Kretz
Trassabbau im Brohltal
Tuffsteinbrüche Weibern
Vulkan-Baustil
Vulkanpark Brohltal
Vulkanpark Mayen-Koblenz
Wingertsbergwand Mendig
Wolfsschlucht Tönisstein
Wacholderheiden
Wanderland
Naturgenuss Osteifel
Nürburgring von A - Z
Leute & Unternehmen
Gut für Leib & Seele A - Z
Freizeit  & Sport  A - Z
Tradition & Feste
Kostenloser Routenplaner
Archiv
Fotoservice
Kontakt
Impressum


Sauerbrunnen

Oberzissen - Die Einheimischen vertrauen auf die Heilkräfte ihres "Sauerbrunnens" (Foto: Ulrich Siewers PR)

Als natürliches Mineralwasser wird ein qualitativ hochwertiges Grundwasser bezeichnet, das meist aus einer großen Tiefe stammt. In der vulkanischen Osteifel sprudelt dieses Wasser oft mit mehr oder weniger Blasenbildung aus der Erde. Das Gas, dass diese Bläschen verursacht ist Kohlenstoffdioxid, kurz Kohlendioxid (CO2). Im allgemeinen Sprachgebrauch nennt man diese Wässer seit jeher "Sprudel". Die Quellen heißen im Volksmund oft "Drees", "Born", "Buhr" oder auch "Helper" wegen der erlebten Heilerfolge bei Krankheiten.

In Deutschland darf allerdings rechtlich als „Sprudel“ nur Mineralwasser und dieses nur dann als solches bezeichnet werden, wenn es unter Kohlendioxidzusatz abgefüllt wurde oder es sich um einen Sauerbrunnen handelt, bei dem das Wasser unter natürlichem Kohlensäuredruck sprudelt. Sauerbrunnen oder Säuerlinge sind Mineralwasser, die natürlicherweise mehr als 250 mg/l Kohlendioxid enthalten und keine weitere Behandlung erfahren haben. Ausgenommen sind die physikalische Entfernung von Eisen und Schwefel sowie weiterer Kohlendioxidzusatz (oder -entzug).

In der vulkanischen Osteifel gibt es dutzende Mineralquellen, die dieser Definition entsprechen. Allerdings sind nur wenige so ergiebig, dass sie wirtschaftlich nutzbar sind. Aber nicht nur die Ergiebigkeit ist für die erfolgreiche Vermarktung entscheidend, sondern auch die Infrastruktur (z.B. Transport) und die speziellen Wünsche der jeweiligen Kunden.

Ein weiteres Kriterium ist aus diesem Grund die "Ausgewogenheit" der im Wasser gelösten Mineralien. Sie spielt eine entscheidende Rolle in der Wertschätzung durch den Verbraucher, denn sie ist entscheidend für den Geschmack.


Für gesundheitsbewußte sportliche Kunden werden deshalb besonders magnesiumhaltige Mineralwässer beworben. Andere bevorzugen eher weniger "mineralisch" schmeckende Wässer zur Nahrungsergänzung. Neben der Mineralisation spielt außerdem heute der Kohensäureanteil eine wichtige Rolle. Der sogenannte "Sprudel" heißt dann neudeutsch "Classic" oder mit reduzierter Kohlensäre "Medium". Als "Still" bezeichnet man Mineralwässer, bei denen die natürliche Quellkohlensäure fehlt bzw. entfernt wurde.


Stilles Mineralwasser gilt als besonders bekömmlich und gesund
(Foto: Walter J. Pilsak WIKIMEDIA)


In der Region Brohltal/Laacher See gibt zahlreiche natürliche Mineralquellen. Als natürliches Mineralwasser darf in Deutschland nur Wasser bezeichnet werden, das pro Kilogramm mindestens ein Gramm gelöste, feste oder gasförmige Stoffe enthält. Sie treten überall dort gehäuft auf, wo in vergleichsweise junger geologischer Vergangenheit vulkanische Aktivität stattgefunden hat oder noch immer stattfindet.

Mineralwasser darf zusätzlich als Säuerling (Sauerbrunnen) bezeichnet werden, wenn der natürliche Kohlendioxidgehalt 1.000 mg pro kg Wasser übersteigt. Die Entstehung dieser Säuerlinge wird durch verschiedene Prozesse in unterschiedlichen Tiefen der Erdkruste und des oberen Erdmantels beeinflusst. Die Säuerlinge lassen sich direkt von der aufsteigenden Kohlensäure aus dem oberen Erdmantel ableiten.

Eine besondere Häufung findet sich im Tal des Brohlbaches zwischen Oberzissen und Brohl-Lützing und in den südlich angrenzenden Seitentälern, dem Pönterbachtal, dem Tönissteiner Tal, dem Tal des Gleeser Baches sowie in den beiden jungen vulkanotektonischen Senken (Calderen) des Wehrer Kessels und des Laacher Sees. Bedeutende Mineralquellen gibt es ebenso im Bereich Mendig und im Tal der Nette.

Die ergiebige Schüttung einiger Mineralquellen erlaubt ihre wirtschaftliche Nutzung durch Brunnenbetriebe. Die bekanntesten Mineralwasser-Marken sind Rhodius (Burgbrohl), Tönissteiner (Brohl-Lützing) und Brohler Mineralbrunnen (Brohl-Lützing).


Roemerbrunnen WassenachNatürliches Mineralwasser enthält in seiner ursprünglichen Form Eisen,das zunächst unsichtbar ist. Bei Zutritt von Luft oxidiert dieses Eisen mit Sauerstoff zu teilweise unlöslichen Eisenverbindungen, die dunkle, rötlich-braune Niederschläge bildet (es „rostet“).

Starke Rotfärbung in und um den Römerbrunnen bei Wassenach
(Foto: Ulrich Siewers PR)

Im Abflussbereich der meisten öffentlich zugänglichen Sauerbrunnen ist die Rotfärbung am Grund unübersehbar. Oft verströmt das glasklare Quellwasser einen typischen "Eisengeruch". An den Geschmack des "rostigen" Wassers kann man sich sehr schnell gewöhnen, zumal das im Wasser gelöste Eisen für den menschlichen Organismus nicht schädlich ist. Das wussten und nutzten bereits die römischen Eroberer vor über 2.000 Jahren.

Das Eisen im Wasser ist dennoch nicht Jedermanns Geschmack. Das wissen auch die kommerziellen Abfüller. Der Verbraucher möchte sein Mineralwasser als wohlschmeckendes, kristallklares Getränk konsumieren. Aus diesem Grunde wird dem Mineralwasser das Eisen entzogen – es wird enteisent. Dies geschieht mittels bestimmter natürlicher Verfahren, die die sonstige Beschaffenheit des Wassers und seine Zusammensetzung nicht beeinträchtigen oder verändern. Das heißt, dem Mineralwasser wird, bevor es in Flaschen abgefüllt wird, sein Eisengehalt ausgefiltert. Man macht dies, damit das Mineralwasser klar bleibt und sein frisches Aussehen behält.


Natürliches Heilwasser stammt wie Mineralwasser aus tiefen, vor Verunreinigung geschützten unterirdischen Schichten, was es so besonders wertvoll für unseren Organismus macht. Um als Heilwasser anerkannt zu werden, hat noch einen langen Weg vor sich. In seiner Wirkungsweise kann Heilwasser natürliche, körpereigene Kräfte aktivieren, Stoffwechsel- und Organfunktionen stärken >>> mehr


Heilquelle VolkesfeldBeim "Sauren Buhr" bei Volkesfeld im Nettetal handelt es sich um eine staatlich anerkannte Heilquelle, deren positive Wirkung regelmäßig klinisch nachgewiesen wird. Die im Jahre 1967 erschlossene Anlage zeigt Heilanzeichen bei Magen-Darm-Erkrankungen, Leber- und Gallenblasenerkrankungen sowie Erkrankungen der harnabführenden Wege. Wer sich an dem leichten Eisen-geschmack nicht stört - er verschwindet bereits nach wenigen genossenen Schlucken - genießt den prickelnd-kühlen "Schatz" aus der vulkanischen Tiefe der Osteifel in vollen Zügen.

Prickelnde Erfrischung zum Nulltarif und noch dazu gesund - der "Saure Buhr" ist sehr beliebt
(Foto: Ulrich Siewers PR)


Wer sich an den frei zugänglichen Sauerbrunnen ein paar Flaschen zum Eigengebrauch abfüllen möchte, sollte einige Regeln beachten:

  • Nur dort Wasser abfüllen, wo es klar und frisch sprudelt
  • Nur saubere und einwandfrei verschließbare Behälter befüllen
  • Behälter randvoll füllen und fest verschließen
  • Gefüllte und verschlossene Behälter kühl und dunkel lagern, am besten im Kühlschrank
  • angebrochene Behälter zügig verbrauchen, im Kühlschrank verschlossen aufbewahren

Wer diese Tipps befolgt, hat für 2-3 Wochen einen gesunden, wohlschmeckenden Mineralwasservorrat.

Übrigens: Beim Zusatz von Fruchtsäften verschwindet der Eisengeschmack fast vollständig!