Das Nothbachtal im Maifeld - im Hintergrund die Vulkanhöhen der Vordereifel (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die überwiegend sanft gewellte Niedermaifelder Senke wird von den breiten
Muldentälern des Nothbachs und seiner Nebenbäche durchzogen. Der Nothbach
entspringt südlich des Ortes Mertloch und mündet nach 14 Kilometern zwischen
Lehmen und Kobern-Gondorf in die Mosel.
Im Ober- und Mittellauf wird er von
lössbedeckten, fruchtbaren Ackerböden begleitet, die den typischen Charakter
einer Agrarlandschaft prägen. Grünland, das in der historischen Kulturlandschaft
die Nutzung der Quellmulden und Bachniederungen bestimmte, ist durch
Flurbereinigung und Intensivierung der Landwirtschaft auf wenige Restflächen
reduziert. Statt durch Wälder wird die Landschaft überwiegend durch schmale,
hangparallel verlaufende Gebüschstreifen gegliedert. Im unmittelbaren
Uferbereich wachsen vereinzelt Weidengehölze, Pappeln und Eschen. Im unteren
Nothbachtal tritt kleinflächig Weinanbau hinzu, der zum Moseltal überleitet.
Der Bach, auf seinem Weg in vorwiegend östlicher Richtung, wird unterwegs von
zahlreichen kleinen Nebenbächen gespeist. Die Kraft des fließenden Wassers
diente über Jahrhunderte dem Antrieb zahlreicher Mühlen. Heute stehen die
Mühlräder still und die Gebäude sind teilweise vergangen oder dienen
Wohnzwecken. Stellvertretend sollen an dieser Stelle zwei Mühlen genannt werden.
Die Heidger Mühle liegt unmittelbar an der Deutschen Schiefer-Straße (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die Heidger Mühle, ein umrankter Bruchsteinbau mit Krüppelwalmdach aus dem 19.
Jahrhundert, liegt an der Einmündung des Kalter Baches in den Nothbach und
diente dem Mahlen von Getreide. Bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1812 gehörte die Mühle zum Besitz der Abtei St.
Maximin in Trier.
Gegenüber dem alten Mühlgebäude unter alten Kastanienbäumen steht eine
sehenswerte Kapelle. Das dem Hl. Jakob (Hl. Antonius ?) geweihte
Bruchstein-gebäude mit dreiseitigem Chorschluss wurde im Jahr 1756 von dem Müller Johann Jacob Geisen
aus Dankbarkeit errichtet. Das Dach und der kunstvoll gestaltete Turmhelm
(Laterne) des sechseckigen Dachreiters sind mit heimischem Moselschiefer
eingedeckt. Die rot gestrichene Holzkonstruktion des Türmchens und der blaugraue
Schiefer bilden einen besonders schönen Farbkontrast.
Die alte Kapelle (Foto: Ulrich Siewers PR)
Im Innern zeugt nur noch ein steinerner Altarrumpf von der einstigen Bestimmung.
Bis auf eine kleine Restfläche an der Decke wurde die bunte Freskenbemalung und
der Stuckzierrat mit weißer Farbe übertüncht. Die noch erhaltene Teilfläche
zeigt die Himmelskönigin Maria, umgeben von der Dreifaltigkeit (Gottvater,
Gottes Sohn mit dem Kreuz und den hl. Geist in Form einer Taube). Die
Freskenbemalung soll angeblich von Tiroler Wandermalern im 18. Jahrhundert
ausgeführt worden sein.
Deckenbild aus dem 18. Jahrhundert (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die touristisch interessante Moselschiefer-Straße (zwischen Rüber und Kalt) überquert an dieser Stelle den
Nothbach. Außerdem zweigt an der Heidger Mühle die Straße über Dreckenach nach
Kobern-Gondorf ab.
Die relativ wenig befahrene Straße über Dreckenach hinunter zur Mosel ist ideal für Mountainbike-Touren (z.B. in Verbindung mit dem Schrumpfbachtal und seinen Mühlen). Die freundlichen Besitzern der Heidger Mühle hat übrigens Kaltgetränke und leckeres Eis im Angebot!
Die Nothenmühle mitten im Grünen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die Nothenmühle liegt im Talgrund unterhalb der Lehmerhöfe. Als Getreidemühle
hatte sie bereits 1957 ausgedient. Strukturveränderungen in der Landwirtschaft und das
damit verbundene Höfesterben, aber auch die Schließung vieler kleiner
Bäckereien, die dem Preisdruck großer Handelsketten nicht standhalten konnten, bereiteten damals bereits den Garaus von über 50 Mühlen in der Untermoselregion.
Das Mühlrad ist seit 1957 außer Betrieb (Foto: Ulrich Siewers PR)
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