Heller Tuffstein und dunkler Basalt bestimmen die Architektur der Abteikirche (Foto: Ulrich Siewers PR)
Im Zentrum der Osteifel liegt der „Garten Gottes“, wie die Benediktinermönche ihr Kloster Maria Laach (12 km nordöstlich von Mayen) gerne nennen. Es liegt am größten Vulkansee der Eifel, dem Laacher See umgeben von alten Buchenwäldern. Die Klosterkirche gilt als eines der Urbilder der deutschen Romanik. Pfalzgraf Heinrich II. stiftete im 12. Jahrhundert die reich ausgestattete Abtei nach dem Vorbild der Kaiserdome von Speyer, Mainz und Worms.
An der Südwestseite des Laacher Sees entstand zwischen 1093 und 1216 das Kloster "Maria ad Lacum" (Maria am See) als Stiftung Heinrichs II. von Laach und seiner Frau Adelheid. Das heutige Benediktinerkloster Maria Laach mit seiner romanischen Abteikirche gehört es zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Deutschlands.
Die Klosterkirche gilt als das Juwel der romanischen Kirchenbauten des Rheinlandes. Zu den Besonderheiten zählen die unterirdische Krypta und das sogenannte "Paradies", eine einzigartige Vorhalle. Der Innenhof mit seinem wasserspeienden Löwenbrunnen wird von einem nach zwei Seiten hin offenen Wandelgang umgeben, der mit seinen originellen Verzierungen einen ganz besonderen Reiz ausübt.
Der Westbau mit dem vorgelagerten Paradies (Foto: Ulrich Siewers PR)
Wandelgang mit Löwenbrunnen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Nach dreijähriger Restaurierungszeit stellt sich das „Laacher Paradies“, die Eingangshalle zur Kirche seit November 2009, dem Besucher wieder in seiner ursprünglichen Schönheit dar. Bei den umfangreichen Arbeiten wurden auch Farbschichten und -pigmente aus der Entstehungszeit des Paradieses im 13. Jahrhundert freigelegt. "Das Laacher Paradies hat eine so reiche Symbolik - wir sollten es eigentlich in uns tragen mit seiner anregenden Schönheit", so Abt Benedikt Müntnich in seiner Predigt anlässlich der abgeschlossen Restaurierungsarbeiten.
Detail am Eingangsportal - Der Teufel notiert die
Sünden der Eintretenden (Foto: Ulrich Siewers PR)
Ausführliche Informationen zur herausragenden Architektur der Abteikirche Maria Laach gibt es >>> hier
Der Innenraum der Abteikirche (Foto:Goldie64 WIKIMEDIA)
Nachdem im Zuge der Säkularisierung das Kloster Maria Laach annähernd sämtlicher Kunstgegenstände beraubt worden war, wurde die Kirche bei der Wiederbenutzung mit neuem Schmuck ausgestattet.
Erwähnenswert ist deshalb das hochmittelalterliche Hochaltararziborium, eine tonnenschwere Steinkrone, die von sechs filigranen Säulen getragen wird. Der dahinter liegende Chorraum (Ostapside) wird durch ein mächtiges, nach sizilianischen Vorbildern geschaffenem Mosaikbild des Pantokrator-Christus dominiert, dessen Farbe und Ausdrucksstärke den Besucher beeindrucken.
Die Krypta unter dem Altarraum wird gerne für Eheschließungen genutzt (Foto: Goldie64 WIKIMEDIA)
Zu einer virtuellen Führung durch die Abteikirche und das Kloster geht es >>> hier
Diese Arbeiten wurden erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fertiggestellt und stellen einen vorläufigen Höhepunkt in der wechselvollen Geschichte des Klosters dar: Die Abtei wurde in Folge der Französischen Revolution 1802 säkularisiert. In der Folgezeit wechselte sie mehrfach den Besitzer, bis 90 Jahre später Benediktiner der Erzabtei Beuron (Hohenzollern) das Kloster neu besiedelten.
Am Südufer des Laacher Sees (Foto: Ulrich Siewers PR)
Zur Abtei gehörende große Ländereien sowie der See werden noch heute von rund 60 Benediktinermönchen bewirtschaftet. Ihr Grundsatz heißt "ora et labora" (bete und arbeite). Das Ergebnis dieser Tätigkeit spiegelt sich in der Umgebung des Klosters wieder. Insbesonde am westlichen und südlichen Ufer des Sees liegen große landwirtschaftlich genutzte Flächen.
Die Klostergemeinschaft lebt nicht von Steuergeldern, sondern vom Ertrag der eigenen Wirtschaftsbetriebe. Eine große Gärtnerei, Obstplantagen, eine eigene Mühle, ein nach ökologischen Grundsätzen geführter Landwirtschaftsbetrieb mit grasenden Rinderherden am Seeufer und eigenem Hofladen, eine bekannte Fischzucht (Felchen), diverse Kunstwerkstätten, ein Verlag für christliche Literatur mit angeschlossener Buchhandlung, die Klosterschänke und ein Hotel der gehobenen Klasse mit Restaurant machen das Kloster zu einem wichtigen Arbeitgeber in der Region >>>mehr
Benediktinerabtei Maria Laach 56653 Maria Laach fon +49 (0) 26 52 59 0 fax +49 (0) 26 52 59 359 e-mail abtei@maria-laach.de
Die Abteikirche ist täglich von 5 Uhr morgens bis 20 Uhr geöffnet. Stets aktuelle Informationen gibt es >>> hier
Während der täglichen Gottesdienste ist die Besichtigung der Abteikirche nicht erwünscht.
In der Informationshalle der Abtei Maria Laach wird u.a. ein Kurzfilm (20 Minuten) gezeigt, der einen Einblick in die Geschichte und das Leben des Klosters vermittelt. Der Eintritt ist frei.
Anmeldung: fon +49 (0) 26 52 59 350.
Öffnungszeiten der Informationshalle:
Ostern – Allerheiligen: Mo bis Sa 9.30 – 11.45 h und 13.15 – 16.45 h So 13.15 – 16.45 h
Allerheiligen – Ostern: Mo bis Sa 14.30 – 16.45 h (nur nach vorheriger Anmeldung) So 13.15 – 16.45 h