Die Schweppenburg im Brohltal (Foto: Ulrich Siewers PR)
Wer vom Rhein kommend das romantische Brohltal bereist, entdeckt nach knapp drei Kilometern hinter dem Hafenort Brohl auf einem kleinen Hügel die Schweppenburg. Mit seinen hoch aufragenden Volutengiebeln und seinen von welschen Hauben gekrönten Ecktürmen wirkt das Schlösschen wohl proportioniert und gefällig.
Eine Burg am Zusammenfluss von Pönter- und Brohlbach wird bereits 1365 erstmals erwähnt. Zusammen mit der heute noch arbeitenden Schweppenburgsmühle (Mosenmühle) gerät sie als kurkölnisches Lehen im Jahre 1377 in den Besitz des Andernacher Schöffen Arnold von Schweppenburg.
Die Schweppenburgsmühle (Mosenmühle) ist auch heute noch im Betrieb (Foto: Ulrich Siewers PR)
Ursprünglich als trutzige Wehrburg auf 5 Fuß dicken Mauerfundamenten gegründet und mit gotischen Flankierungstürmchen geziert, entspricht sie im 17. Jahrhundert nicht mehr dem Geschmack der Zeit. Unter Bertram von Metternich erhält sie durch einen Umbau in den Jahren 1637 bis 1639 ihre heutige Gestalt. Die Reste der ursprünglichen Burganlage dienen nach dem Umbau ohnehin nur noch als Wirtschaftsgebäude. Danach wechselt das Gebäude mehrfach seine Besitzer. Einer lässt über der Eingangstür den Sinnspruch einmeißeln: „MISSFELTS• DIER SO • GEFELST • MIER".
Offensichtlich ist das Schloss zur Zeit des Pfälzischen Erbfolgekrieges des französischen Königs Ludwig XIV (1688–1697) in einem so bedauernswerten Zustand, dass es vor der Plünderung und Zerstörung durch die französischen Söldner verschont bleibt. .Als die Truppen Napoleons 1794 das Rheinland besetzen und plündernd die alten Herrschaftssitze heimsuchen, flieht die Herrschaft auf die andere Rheinseite. Lediglich der zurück gebliebene Burgkaplan, ein gewisser Pankratius Sackmann, verteidigt das alte Gemäuer. Überliefert ist dazu eine kleine Anekdote >>> mehr
Heute befindet sich die Schweppenburg samt Mühle im Besitz der Familie Geyr von Schweppenburg, die noch immer die Räume im Erdgeschoss nutzt. Der übrige Teil der Burg ist als Wohnraum vermietet. Eine Besichtigung der Räume ist nicht möglich.
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