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Niederzisse Lava Fassade















Mauern aus dunklem Basalt, Fenster- und Türfassungen aus hellem Tuff und die Fassade aus rotbraunen Lavaschlacken - die Ratsschenke in Niederzissen
(Foto: Ulrich Siewers PR)

Es gibt in der Vulkanischen Osteifel kaum einen Ort, das nicht durch seine charakteristische Verwendung von Natursteinen vulkanischen Ursprungs beim Bau öffentlicher Gebäude, Wohnhäuser oder Kirchen auffällt. Die Farben können variieren. Mal bestimmen dunkle Grautöne, mal gelbliche oder rotbraune Farbtöne das Ortsbild. Eines haben sie aber gemeinsam; ihre vulkanische Herkunft aus den Steinbrüchen ihrer Umgebung.

Burgbrohl Villa SchoorIm Gegensatz zu anderen Regionen des Rheinlandes und der übrigen Eifel, wo meist buntes Fachwerk überwiegt, dominieren in der Osteifel (mit Ausnahme des Vinxtbachtals) Gebäude aus Stein das Straßenbild in den Städten und Dörfern. In der Regel haben die Erbauer blaugrauen Basalt, rötlichbraune Lavaschlacken oder hellen Tuffstein verwendet. Oft findet man diese Gesteine häufig in harmonischer Kombination. Die Blütezeit dieser Bauweise lag um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert.

Ab den 1930er Jahren wurde der Naturstein immer mehr durch preiswertere Fabriksteine aus Bimszement abgelöst.

Aufwändige Tuffsteineinfassungen mit Jugendstilelementen schmücken dieses repräsentative Wohnhaus aus Basaltgestein in Burgbrohl (Villa Schoor)
(Foto: Ulrich Siewers PR)


Die Blütezeit der Steinhauerkunst lag in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Öffentliche Gebäude, Kirchenneubauten und Direktorenvillen im Preußenstaat wurden bevorzugt mit vulkanischem Gestein aus der Osteifel gestaltet. Das brachte dem Staat Steuern, aber auch Wohlstand in der Bevölkerung. Fast jeder Mann in den Dörfern der Pellenz profitierte von der enormen Nachfrage. Stolz stellte man seinen erworbenen Wohlstand zur Schau. Wer was auf sich hielt, ersetzte die alte Fachwerkhütte durch ein modernes Haus aus Vulkangestein. Viele dieser Häuser weisen stolz auf das Jahr ihrer Errichtung hin. Noch bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs verzierte man sein Haus gerne mit kunstvollen Friesen und Reliefs aus Tuffstein.

Fassade Nickenich



















Ein kunstvoll gestaltetes Relief aus Tuffstein schmückt diesen Giebel eines ehemaligen landwirtschaftlichen Anwesen in Nickenich
(Foto: Ulrich Siewers PR)

Fassade Weibern

Besonders ausgeprägt war die Baukunst mit vulkanischem Gestein im alten Steinhauerdorf Weibern  (Kreis Ahrweiler). Fast jeder Steinmetz wetteiferte mit einer Hausfassade aus Weiberner Tuff um die Gunst der Betrachter.







Manche Hausfassade in Weibern zeigt deutlich städtische Züge
(Foto: Ulrich Siewers PR)

Fassade Kottenheim
Selbst kleinere Wohnhäuser in den Dörfern der Osteifel tragen Charaktermerkmale von repräsentativen öffentlichen Großbauten des späten 19. Jahrhunderts. Zum Stolz ihrer Erbauer gesellte sich in den Steinhauerdörfern der Werbenutzen für potenzielle Auftraggeber der öffentlichen Hand oder der Industrie.




Dieses imposante Eckgebäude in Kottenheim (Kreis Mayen-Koblenz) gleicht eher einem Rathaus als einem Wohnhaus
(Foto: Ulrich Siewers PR)

Fassade Kempenich

Kunstvoll gestaltete Tuffsteinfassade einer Gaststätte in Kempenich
(Foto: Ulrich Siewers PR)

Fensterdetail

Mal schlicht und einfach -
Fassadendetail in Burgbrohl-Lützingen (Oberlützingen) ...

(Foto: Ludwig Mann)

Fassade Burgbrohl

... mal bunt und kontrastreich -
Doppelhausfassade in
Burgbrohl
(Foto: Ulrich Siewers PR)


Feudale Burgen und Schlösser wurden schon im frühen Mittelalter sowohl aus devonischem Gestein als auch aus vulkanischem errichtet. Im Kirchenbau dominierten bereits vor dem Mittelalter die dekorativen vulkanischen Tuffsteine und der harte, als ewig haltbar geschätzte Basalt. Die Marienkirche in Andernach, die Kastorkirche in Koblenz und natürlich die Abteikirche Maria Laach wurden aus den heimischen Vulkangesteinen errichtet.

Maria Laach Kirchenportal

Dunkler Basalt und heller Tuffstein - die Abteikirche Maria Laach ist Vorbild für zahlreiche Kirchenbauten in der Osteifel
(Foto: Ulrich Siewers PR)


Karl-Heinz Schumacher/Walter Müller: Steinreiche Eifel

Steinreiche Eifel... der Titel klingt vielversprechend (Foto: Ulrich Siewers PR)

Karl-Heinz Schumacher/Walter Müller: Steinreiche Eifel - Herkunft, Gewinnung und Verwendung der Eifelgesteine, 358 Seiten, 1253 Abbildungen, Herausgeber: Deutsche Vulkanologische Gesellschaft (DVG), Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Koblenz, Erscheinungsdatum: 19. Juli 2011, ISBN 978-3-86972-008-1

Dieses Buch stellt die Vielfalt der Eifelgesteine vor. Es berichtet, wo und wie sie abgebaut wurden und heute noch gewonnen werden. Die ausgezeicheten Fotos zeigen ihre Schönheit und ihre Verwendung als Bau- und Bildhauermaterial.


Literaturhinweise zu den Eigenschaften von Vulkangestein im Hausbau
finden Sie >>> hier