Einst ein typischer Vulkanberg - heute eine riesige Wunde in der Landschaft (Foto: Ulrich Siewers PR)
Der Herchenberg ist ein typischer basaltischer Tuff- und Schlacken-Vulkan. Er legt nordwestlich von Burgbrohl-Lützing (Oberlützingen) linker Hand des alten Weges nach Waldorf. Dort gibt es auch einen Info-Punkt, von dem man die Abbaugrube gut einsehen kann. Das vulkanische Material wird noch täglich abgebaut und per LKW abtransportiert.
Querschnitt eines Eifler Vulkanberges (Foto: Ulrich Siewers PR)
Bereits vor etwa 500.000 Jahren spuckte die Erde dort, wo später der Herchenberg entstand, Feuer und glühende Lava. Später folgte eine zweite Ausbruchsphase vor etwa 210.000 Jahren. Dazwischen lag eine längere Ruhephase. Deutlich ist sind diese erdgeschichtlichen Entwicklungen in den unterschiedlichen Schichten des Berges zu erkennen, der durch den Abbau des Materials aufgeschlossen wurde. Zwischen den rötlich-braunen Schichten im unteren Bereich und den schwärzlich-braunen Schlacken darüber liegt deutlich erkennbar eine hellere Schicht aus Bodenmaterial, die nicht vulkanischen Ursprungs ist. Bodenuntersuchungen ergaben, dass in diesem Bereich sogar zeitweise ein mit Wasser gefüllter Kratersee vorhanden war.
Am Südwesthang fallen steil stehende Gänge in der Abbauwand ins Auge. Es handelt sich dabei um Schlote mit erstarrter Magma, die beim Abbau freigelegt wurden.
Dieser mit erstarrter basaltischer Magma gefüllte Schlot ist deutlich erkennbar (Foto: Ulrich Siewers PR)
Es gibt eine ganze Reihe von Dokumenten, die eine Mühlsteingewinnung am Herchenberg belegen. Auf einer Karte der Herrschaft Buchholz aus dem Jahre 1779 ist im Südwesten des Herchenberges eine Höhle mit dem Zusatz „Mühlen-Steinbruch" eingetragen. Man vermutet, dass am Herchenberg bereits im Mittelalter Mühlsteine gebrochen wurden.
Auf der topographischen Karte von 1955 sind die Mühlsteinbrüche in den Schweißschlacken des Gipfelbereichs vom Herchenberg noch eingetragen. Demnach befanden sich die meisten der gut ein halbes Dutzend Brüche in einer Reihe direkt am alten Weg (heute im Bereich des Abbaugebietes) von Oberlützingen nach Waldorf (bzw. Gönnersdorf) >>> mehr
Beim „Koloss von Oberlützingen" handelt es sich um das letzte vorhandene Zeugnis eines jahrhunderte alten Mühlsteinbruches am Herchenberg, der mittlerweile dem Lava-Abbau zum Opfer gefallen ist. Dieser Koloss wurde auf dem Dorfplatz in Burgbrohl-Lützingen aufgestellt. Eine Infotafel erinnert an die Arbeit der Lützinger Steinhauer.
Der "Koloss" zeigt deutlich eine Rundung, aus der in der Vergangenheit ein Mühlstein herausgehauen (abgeschrotet) wurde (Foto: Ulrich Siewers PR)
Öffnungszeiten: Mai - Oktober: Mo - Fr 08.30 - 17.00 h Sa - So 10.00 - 13.00 h
Die Tourist-Information Brohltal hat am Rathaus in Niederzissen ein Außen-Infoterminal für Gäste und Einheimische eingerichtet, das rund um die Uhr über das touristische Angebot im Brohltal informiert >>> mehr