Vom ehemaligen Schlackenkrater sind noch Teile des nördlichen Randes erhalten - links oben im Bild die Rutschfalte (Foto: Ulrich Siewers PR)
Am östlichen Rand des Wehrer Kessels liegt der Dachsbusch, ein basaltischer Schlackenvulkan aus dem Quartär, der aus vulkanischen Schlacken, Bomben und zusammengeschweißten Lavabänken aufgebaut ist. Der Vulkankegel wird von rötlichen basaltischen Aschen bedeckt, die ebenfalls dem Dachsbusch-Vulkan entstammen. Im zentralen Bereich des Vulkanberges wurden diese Gesteine in einem Steinbruch gewonnen, der bereits seit vielen Jahren aufgelassen wurde. Seit 1984 steht das gesamte Areal unter Naturschutz (Geotopschutz). Am Dachsbusch sind die verschiedensten Schichtfolgen seiner Entstehung aufgeschlossen und auch für Laien gut erkennbar. Geologisch interessante Hintergründe vermitteln Informationstafeln vor Ort.
Die eiszeitliche Rutschfalte am Dachsbusch ist ein Geotop von Weltruf (Foto: Ulrich Siewers PR)
Auf der Westseite des Dachsbusch ist durch den Abbau des vukanischen Untergrundes eine einzigartige Gleitfalte erschlossen worden. Diese Gleitfalte stellt ein vulkanologisches und klimageschichtliches Bodendenkmal von großer Bedeutung dar. Entstanden ist sie sehr wahrscheinlich vor etwa 150.000 Jahren während der vorletzten Eiszeit (Saale-Glazial). Ähnlich wie heute in Teilen Sibirien herrschte damals in der Osteifel Permafrost. Im Sommer tauten nur die obersten eins bis zwei Meter zeitweilig auf. So kam es vor, dass der mit Wasser gesättigte aufgetaute Boden in Bewegung geriet und als breiförmige Masse langsam hangabwärts über den noch gefrorenen Boden glitt. Bis wo genau dieser reichte, erkennt man an der „Umbiegezone“ der Gleitfalte. Später wehte der Wind losen Bimssand (Gleeser Bims) aus späteren Vulkanausbrüchen und Löss darüber. Durch diese Ablagerungen wurde die Gleitfalte vor Erosion und Abtragung geschützt. Erst durch den Abbau der vulkanischen Aschen wurde das einmalige Bodendenkmal freigelegt, das jährlich von zahlreichen Wissenschaftlern, Hobbygeologen und interessierten Touristen bestaunt wird.
Nachdem eine weitere Ausbeutung der vulkanischen Bodenschätze den Betreibern wenig sinnvoll erschien, wurde der Abbau eingestellt. In kürzester Zeit fanden am Dachsbusch Pionierpflanzen wie Birke, Wildkirsche oder Besenginster einen neuen Lebensraum. Auf dem humusarmen Magerrasen wachsen zahlreiche Sukkulenten wie Fetthenne, Wolfsmilchgewächse und Mauerpfeffer. Den Pflanzen folgten zahlreiche seltene Insekten wie z.B. die Blauflügelige Ödlandschrecke oder der Russische Bär, ein farbenfroher seltener Falter.
Am Dachsbusch findet man neben zahlreichen anderen geschützten Pflanzen die seltene Schwarze Tollkirsche
(Atropa belladonna), eine Pflanzenart in der Familie der Nachtschatten-gewächse
(Solanaceae).
Die glänzenden schwarzen Früchte sind giftig! (Foto: Ulrich Siewers PR)
Öffnungszeiten: Mai - Oktober: Mo - Fr 08.30 - 17.00 h Sa - So 10.00 - 13.00 h
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