Im Laufe von Jahrmillionen haben sich die Bäche tief in den Schieferfels eingeschnitten - "Antoniusruhe" im Uesstal bei Bad Bertrich (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die linksseitigen Moseltäler zwischen der Mündung
bei Koblenz und der Grenze des alten Mayengaus bei Alf sind meistens wenig oder
nicht besiedelt. Auf ihrem Weg von den Eifelhöhen zum Moselfluss haben sich die
Bäche im Laufe von Jahrmillionen tief in das devonische Gestein des Rheinischen
Schiefergebirges hinein gefräst. Zwischen den schroffen Steilhängen konnten oft
nur Müllersleute ihr karges Dasein fristen. Heute stehen die Mühlräder längst still und
dienen höchstens noch als romantisches Souvenir an eine eher wenig verträumte
Vergangenheit.
Nur wenige Talabschnitte sind für den Autoverkehr
erschlossen. Deshalb gehören die Seitentäler der Mosel heute überwiegend den
Wanderern, Mountainbikern und Naturliebhabern.
Die Wanderwege verlaufen häufig über schmale Pfade und Steganlagen entlang der Gewässer - hier der Elzbach (Foto: Ulrich Siewers PR)
Blick über das Nothbachtal im Maifeld auf die Vulkanhöhen der Vordereifel (Foto: Ulrich Siewers PR)
Eine Ausnahme bestätigt die Regel: Die überwiegend sanft gewellte Niedermaifelder Senke wird von den breiten
Muldentälern des Nothbachs und seiner Nebenbäche durchzogen. Der Nothbach
entspringt südlich des Ortes Mertloch und mündet nach 14 Kilometern zwischen
Lehmen und Kobern-Gondorf in die Mosel. Im Ober- und Mittellauf wird er von Löss bedeckten, fruchtbaren Ackerböden begleitet, die den typischen Charakter
einer Agrarlandschaft prägen. Grünland, das in der historischen Kulturlandschaft
die Nutzung der Quellmulden und Bachniederungen bestimmte, ist durch
Flurbereinigung und Intensivierung der Landwirtschaft auf wenige Restflächen
reduziert. Statt durch Wälder wird die Landschaft überwiegend durch schmale,
hangparallel verlaufende Gebüschstreifen gegliedert. Im unmittelbaren
Uferbereich wachsen vereinzelt Weidengehölze, Pappeln und Eschen. Im unteren
Nothbachtal tritt kleinflächig Weinanbau hinzu, der zum Moseltal überleitet.
Das "Katteneser Mühlental" ist ein reizvolles
Landschaftsschutzgebiet im Hinterland des Moselortes. Entlang des Weges durch ein
schluchtartiges Tal hinauf zum Maifeld reihen sich auf engstem Raum 13 ehemalige
Mühlen. Die teilweise in Fachwerkbauweise errichteten Gebäude
dienten nicht nur zum Mahlen von Getreide. Die
vorhandene Wasserkraft wurde sowohl zum Mahlen von Gips und Ölfrüchten als auch
von Lohrinden für die Gerbereien genutzt >>>
mehr
Von Hatzenport führt eine
schmale, abgelegene Straße "em
Schromb" von der Mosel hinauf zum Maifeld.
Einst galt das nur fünf Kilometer lange Tal mit seinen 13 Mühlen als eines der
bedeutendsten Mühlentäler in der gesamten Osteifelregion.
Heute haben die Mühlräder längst ausgedient.
Die sanfte, gleichmäßige Steigung / Gefälle der Straße gilt bei vielen
Radfahrern und Wanderern als Geheimtipp >>> mehr
Die Weymühle (Foto: Ulrich Siewers PR)
Mit knapp 60 km Länge ist der Elzbach der längste
Zufluss der Mosel im Osteifelgebiet. Im Oberlauf bis zum romantischen Städtchen
Monreal ist das Tal relativ eng besiedelt und für den Autoverkehr erschlossen.
Hinter Monreal wird das Tal immer enger und einsamer. An seinem Unterlauf
passiert der Elzbach die Burg Pyrmont und wenig später die Burg Eltz. In Moselkern
mündet er schließlich in die Mosel >>> mehr
Burg Eltz gilt als der Inbegriff mittelalterlicher Burgenromantik in Deutschland (Foto: Ulrich Siewers PR)
Der Brohlbach - nicht zu verwechseln mit dem Brohlbach im Norden der Osteifel - ist ein knapp 20 km langes Fließgewässer. Seine Quelle liegt bei Düngenheim in der Vordereifel. Im Mittel- und Unterlauf wird er von ausgedehnten Schluchtwäldern eingegrenzt bevor er bei Karden in die Mosel mündet.
Am Brohlbach bei Karden (Foto: Ulrich Siewers PR)
Das Tal des Pommerbaches bietet sich für eine Wanderung von der Quelle bei Kaisersesch bis zur Mündung in Pommern geradezu an. Das Gewässer wird überwiegend von dichten Wäldern gesäumt, die im Herbst eine ganz besondere Farbenpracht entfalten. Am Rand eines uralten, leicht überwuchertem Pfades begegnen dem Wanderer mitten in dieser Waldeinsamkeit hin und wieder ein paar alte Wassermühlen, deren Räder längst still stehen. Meistens sind die Gebäude verfallen, genauso wie das des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters Rosental, von dessen Existenz nur noch Umfassungsmauern zeugen >>> mehr
Ausflugslokal am Pommerbach - die Villa Margarethe bei Wirfus (Foto: Ulrich Siewers PR)
Unterwegs trifft der Wanderer mitten im Pommerbachtal auf ein einsames, schlossähnliches Anwesen im Stil des frühen 20. Jahrhunderts - die "Villa Margarethe". Erbaut hat sie ein Krefelder Kaufmann namens Vasil Wefers als Jagdhaus, der um die Jahrhundertwende als einer der reichsten Bürger der Eifel galt. In den Wirren der russischen Revolution verlor er 1917 seine Fabrik in
St. Petersburg.
Seit vielen Jahren ist die "Villa Margarethe" ein Ausflugslokal für Ausflügler und Wanderer. Wer "Haute Cuisine" erwartet, wird enttäuscht: Auf der Karte stehen lediglich rustikale Schinken- und
Käsebrote sowie "Strammer Max". Dennoch: Ein tolles Haus in uriger Lage mit dem Charme der 1950-er Jahre... Wegweiser (Foto: Ulrich Siewers PR)
Für Menschen, die die Ruhe lieben, ist das Naturschutzgebiet Dortebachtal ein kleines Stück moselabwärts
von Klotten sicher genau der richtige Ort. Die Schiefergeröllhänge und Felsen
des abgeschlossenen Tales bilden den Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere.
Das Tal kann bis zum Wasserfall begangen werden. Wer das Tal in seiner
Gesamtheit erleben möchte, muss schwitzen, um die steilen Serpentinen hinauf zum
Moselhöhenweg zu bewältigen. Als Belohnung winkt eine der großartigsten
Aussichten über das Moseltal >>> mehr
Die Endert, auch Endertbach genannt,
entspringt bei Ulmen.
Ihr rund 22 km langer Weg hinunter zum Moselufer bei Cochem führt durch ein
waldreiches, oft schluchtartiges Tal. Bis auf wenige Mühlen bzw. was davon noch
übrig blieb, ist das "Tal der Wilden Endert" unbewohnt. Der schmale Pfad
im unteren Abschnitt führt häufig über schmale hölzerne Stege und Felspassagen.
Wenn die Endert nicht gerade Hochwasser führt, gehört eine Talwanderung mit
Sicherheit zu den schönsten Stunden eines Urlaubs in der Osteifel - vernünftiges
Schuhwerk vorausgesetzt. Unterwegs lohnt die Einkehr in der urigen Goebelsmühle... >>> mehr
Die Wilde Endert (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die alten Wasserräder haben längst ausgedient (Foto: Ulrich Siewers PR)
Der Ueßbach (auch „Üßbach“ oder „Uessbach“
geschrieben) ist ein knapp 49 km langes Fließgewässer. Es entspringt bei Mosbruch
und mündet bei Alf(Fabrik) in den
Alfbach kurz bevor dieser in die Mosel mündet. Im Ueßbachtal liegt der
Kurort Bad Bertrich.
Auf dem Wanderweg durchs Tal der Uess (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die Alf (auch Alfbach) entspringt unweit von Darscheid östlich von Daun. Auf ihrem 53 km langen Weg hinunter zur Mosel wechselt sie häufiger ihre Richtung. Anfangs fließt sie nach Süden, dann mal wieder nach Norden uns schließlich in südöstlicher Richtung. Die Ursache dafür sind die Moselberge, die sich immer wieder hindernd in den Weg stellen. Der Alfbach bildet nach der vorliegenden Definition des historischen Mayengaus im wesentlichen dessen Westgrenze. Bis zu diesem Gewässer erstreckte sich im Mittelalter zeitweise der Territorialanspruch von Kurköln. Der Springiersbach ist ein linker Zufluss der Alf. An seinem Ufer entstand um 1100 das geschichtlich bedeutende Chorherrenstift der Augustiner Springiersbach. Heute beherbergt das Kloster mit seiner sehenswerten Kirche noch einen kleinen Konvent des Karmelitenordens.