Pommern liegt an der Mündung des Pommerbaches im Moseltal (Foto: Ulrich Siewers PR)
Pommern ist ein
Fremdenverkehrs- und Weinort am linken Moselufer und gehört zur Verbandsgemeinde
Treis-Karden im Kreis Cochem-Zell. 'Pomaria',
das lateinische Wort für Obstgarten, bildet möglicherweise den Ursprung des
ungewöhnlichen Ortsnamens. Dank seiner besonderen
Lage am Fuß des längsten Südhangs der Mosel und seiner Rieslingtradition
genossen die Winzer des Ortes stets einen gewissen
Wohlstand, der sich u.a. in den gut erhaltenen Häusern des 16. bis 18.
Jahrhunderts ausdrückt. Auch heute leben die knapp
470 Einwohner zum großen Teil vom Weinbau. Die bekannteste Lage des
Weindorfes ist die ‚Sonnenuhr‘.
Rekonstruktion des Lenus-Mars-Tempels auf dem Martberg (Foto: Ulrich Siewers PR)
Pommern ist reich an
Zeugnissen aus keltischer und römischer Zeit. Bereits in vorrömischer
Zeit gab es auf dem Höhenplateau des Martbergs oberhalb von Pommern ein
Oppidum der keltischen Treverer.
In römischer Zeit entstand zusätzlich ein ausgedehnter Tempelbezirk, in dem der
Heilgott Lenus-Mars verehrt wurde. Der Name Martberg lässt sich auf die
Verehrung dieser Gottheit zurückführen. Der Fund eines
Weihesteins auf dem Martberg, gestiftet von einem Griechen namens Tychikos, der
hier durch den Genuss von Wein von schwerer Krankheit geheilt wurde, bezeugt
nicht nur den Weinbau in jener Zeit, sondern auch internationalen Handel im
Moseltal. Die zum Berg gehörende Talsiedlung am Moselufer hatte aus diesem Grund
nicht nur die Funktion einer Handelsstation, sondern war sogar ein
Münzprägeplatz >>> mehr
Nach der fränkischen Landnahme zur Zeit der
Merowinger erlebte der
Moselort eine zweite Blüte. Einer Urkunde zufolge schenkte Bischof
Chrodegang von Metz im
Jahre 755 dem Kloster Gorze
bei Metz Wingertslose nebst Wein- und Getreide-Zehnten zu "Pommern (in
villa Pomaria) im Mayengau" (P. R.
Förster O.S.B., 1925). Diese Schenkung wurde im Jahre 936 in einer Urkunde
Ottos I. bestätigt. Ab dem Jahr 1264 bis zu ihrer Auflösung 1802 durch die
Franzosen war die
Abtei Himmerod größte Grundbesitzerin im Ort.
Sie unterhielt in Pommern ein eigenes Hochgericht, das noch aus der Zeit der
Zugehörigkeit des Hofs zum Kloster
St.Trond stammte.
Das Ortsbild wird von der katholischen Pfarrkirche
St. Stephan mit ihrem frei stehenden frühgotischer Turm geprägt. Die Kirche
selbst ist ein barocker Saalbau aus dem Jahre 1785. Gleich daneben steht
das älteste Pfarrhaus im Bistum Trier, der ehemalige Himmeroder Hof. Das
im Kern spätgotische Gebäude stammt aus dem Jahr 1256 wurde in der Barockzeit
erweitert. Das klassizistische Außenportal stammt aus dem Jahr 1786.
Das Pfarramt ist durch einen Brückengang mit der Kirche verbunden (Foto: Ulrich Siewers PR)
Alte Fachwerk- und
Bruchsteinhäuser und typische Winzerhöfe bilden den Ortskern. Sehenswert
sind das ehemalige Kurfürstliche Hochgericht sowie das Kurtrierische Amtshaus,
ein dreigeschossiges Fachwerkhaus mit steinernem Treppenturm aus dem Jahre 1585
in der Zehnthofstraße.
Links im Bild der frei stehende Kirchturm und dahinter das Kurtrierische Amtshaus mit seinem steinernen Treppenturm und das Kurfürstliche Gericht mit dem Krüppelwalmdach gegenüber (Foto: Ulrich Siewers PR)
Spillesfest (Sommernachtsfest der
Winzerkapelle, Pfingsten)
Ein Wanderurlaub in Pommern
ist ein ganz besonderes Erlebnis, bei dem das Auto nicht unbedingt benutzt
werden muss. Es gibt zahlreiche Themenwanderwege, die Schwierigkeitsgrade
reichen von leicht bis sehr schwer. Erleichtert wird das Wandern durch die
ausgezeichneten Bahnverbindungen im Moseltal und die guten Busverbindungen zu
den Orten auf den Moselhöhen. Festes Schuhwerk und ein leichter Regenschutz im
Rucksack sollten nicht fehlen. Die Wege sind gut markiert. Dennoch gehört eine
aktuelle Wanderkarte unbedingt ins Marschgepäck.
Ein wunderbarer Wanderweg
(Wegemarkierung P, 19 km) führt von Kaisersesch durch das wildromantische
Pommerbachtal bis hinunter zur Mosel. Er führt teils auf schmalem Pfad durch
Wiesen, Schluchtwälder und immer wieder über schmale Stege, an den Ruinen alter
Mühlen vorbei. Auf halbem Wege stößt man auf die von Ranken überwucherten
Mauerreste des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters
Rosental. Einen sehr schönen Bericht mit vielen Bildern gibt es >>> hier
Tourist-Information Ferienland
Treis-Karden
St. Castor-Str. 87
56253 Treis-Karden (im Bahnhof Ortsteil Karden)