Der Brohlbach sucht sich zunächst seinen Weg zwischen steilen Vulkanbergen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die geografische Bezeichnung „Brohltal“ steht für das Tal des Brohlbaches, ein linksrheinisches Fließgewässer von knapp 20 km Länge. Er entspringt in der Eifel-Gemeinde Hannebach in 510 m Höhe und mündet in den Rhein bei Brohl-Lützing (70m ü.N.N.).
Die Brohlquelle in Hannebach (Foto: Ulrich Siewers PR)
Der Name „Brohl“ ist keltischen Ursprungs und bedeutet „sumpfige Wiese“ (vgl. linksrheinisch Brühl oder –bröl im Bergischen Land, mittellateinisch brogilus, franz. breuil, ital. Broglio).
Zunächst plätschert der Bach zwischen steil aufragenden Vulkanbergen talwärts. Oft reichen die Hangwälder bis ans Bachufer. Wildschweine und anderes Hochwild finden sich gern zur Tränke ein oder genießen ein ausgiebiges Bad im morastigen Bachgrund. Nachdem der Brohlbach den Phonolithkegel mit der Burgruine Olbrück passiert hat, weitet sich das Tal. Schwarzerlen, Weiden und andere Gehölze säumen seine Ufer und bilden eine für unsere Mittelgebirge typische Auenlandschaft
Von der Höhe eines Vulkankegels wacht Burg Olbrück mit ihrem Bergfried über das Zissener Ländchen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Das mittlere Brohltal aus der Vogelperspektive - Im Vordergrund der Königssee, dahinter das Rodder Maar(Luftbild: Walter Müller)
Auf seinem Weg nach Osten passiert der Eifelbach die Dörfer Niederdürenbach, Oberzissen und Niederzissen. Nachdem er die hohe Autobahnbrücke der A 61 passiert hat, schlängelt er sich weiter durch die immer enger werdende Talaue nach Niederoberweiler.
Blick vom Marienköpfchen bei Oberzissen über das Mittlere Brohltal (Foto: Ulrich Siewers PR)
Im von Industrie geprägten Ort Burgbrohl drängen sich im schmalen Tal die Häuser bis ans Bachbett, das teilweise überbaut wurde. Straßenbrücken verbinden die Ufer und engen den Wasserlauf ein. Auch wenn sein natürlicher Fluss beeinträchtigt wird, den Drang des Brohlbachs zum Rheinhinunter kann nichts aufhalten.
Hinter Burgbrohl im Bereich der Einmündung des Tönissteiner Baches wurde vor knapp 13.000 Jahren der Lauf des Baches jäh unterbrochen. Eine gewaltige mehrere Hundert Grad heiße Aschenlawine aus dem Laacher See-Vulkan versperrte plötzlich das gesamte Tal. Dennoch ist es dem Brohlbach gelungen, sich einen Weg durch das Katastrophengebiet zu bahnen und seinen Weg durch das enge Tal fortzusetzen >>> mehr
Die vulkanischen Aschen verdichteten sich im Lauf der Jahrtausende zu Trass, der seit der Römerzeit im Brohltal abgebaut wurde.
Reste des Trassabbaus im Mittleren Brohltal (Foto: Ulrich Siewers PR)
Bevorsich der Brohlbach mit dem Pönterbach vereinigt, hat er einen Teil seiner Energie an das eiserne Mühlrad der Mosenmühle unterhalb der Schweppenburg abgeben müssen. Die Getreidemühle, in der früher auch Trass und Ölsaat vermahlen wurde, ist eine der letzten noch im Vollerwerb betriebenen Wassermühlen des Rheinlandes.
Der Brohlbach ist mittlerweile zu einem rauschenden Gewässer angewachsen. Kurz vor Brohl zwingen ihn noch ein letztes Mal steil aufragende Schieferfelsen die Richtung zu wechseln, bevor er das Rheinufer bei Brohl erreicht und sich sein Wasser ziemlich unspektakulär mit dem des mächtigen Stromes vermischt.
Aussicht von der Reutersley auf den Hafenort Brohl und die Insel Hammerstein (Foto: Ulrich Siewers)
Die Vulkanberge am Rande des Brohltals liefern bis zum heutigen Tage wertvolles Vulkangestein wie Tuff, Basalt, Phonolith und Lavasand. Ganze Berge wie z.B. die Kunksköpfe zwischen Burgbrohl und Wassenach, sind bereits aus dem Landschaftsbild verschwunden. Dafür fanden in den Steinbrüchen und Lavagruben zahlreiche Arbeiter aus den umliegenden Ortschaften Arbeit und Auskommen für ihre Familien. Heute sind die vulkanischen Bodenschätze weitgehend erschöpft. Lediglich am Herchenberg bei Burgbrohl wird noch Lava abgebaut.
Lavaabbau am Herchenberg bei Burgbrohl-Lützingen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Eine besondere Häufung von Mineralquellen, so genannte Hydrogencarbonat-Säuerlinge, findet man im Tal des Brohlbaches zwischen Oberzissen und Brohl-Lützing und in den südlich angrenzenden Seitentälern, dem Pönterbachtal, dem Tönissteiner Tal, dem Tal des Gleeser Baches sowie in den beiden jungen vulkanotektonischen Senken (Calderen) des Wehrer Kessels und des Laacher Sees.
Im Quellgebiet des Tönissteiner Baches liegt diese Quellfassung aus Tuffstein ("Römerquelle") bei Wassenach (Foto: Ulrich Siewers PR)
Die ergiebige Schüttung einiger Mineralquellen erlaubt ihre wirtschaftliche Nutzung durch Brunnenbetriebe. Die bekanntesten Mineralwasser-Marken sind Rhodius (Burgbrohl), Tönissteiner (Brohl-Lützing) und Brohler Mineralbrunnen (Brohl-Lützing).
Einen sehenswerten Film (Live-Stream)
über die Ferienregion Brohltal gibt es >>> hier