Langenfeld/Arft.
Gemeinsam mit dem Heimatverein Arft hatte die Wacholderwacht jüngst
Kinder aus dem Kindergarten und der Grundschule Langenfeld zu einem
Erlebnistag auf den nahe dem Menkepark gelegenen Heidehügel Kindgen
eingeladen. Dabei pflanzten die Kinder unter Mithilfe der Erwachsenen
rund 30 junge Wacholderpflanzen auf einem dafür von Gerhard Krämer
von der Wacholderwacht ausgesuchten Terrain ein.
Zuvor
wurden die Pflanzen an einer Stelle im Menkepark entnommen, wo sie
dicht an dicht wuchsen und so kaum Raum zur Entfaltung hatten. Bei
der Aktion waren Landrat Alexander Saftig, VG-Bürgermeister Alfred
Schomisch und Karin Winter in Vertretung des Arfter Ortsürgermeisters
Carlo Groß zugegen. Saftig, der die Wiederherstellung der
ursprünglichen Wacholderlandschaft in der Osteifel initiierte,
freute sich sehr über das Engagement der Kinder. „Mit dieser
Aktion bietet sich eine gute Gelegenheit, die Kinder an die Natur
heranzuführen und ihnen nahe zu bringen, dass es wert ist, Tiere und
Pflanzen zu schützen“, so der Kreischef.
(Foto: Wacholderwacht)
Für
die Kinder gab es dann nach einer kurzen Einführung durch den
Wacholderwart Werner Krutwig, während der er einige Erläuterungen
zur Flora und Fauna der Heide gab, kein Halten mehr. Ausgestattet mit
Pickeln, Spaten, Hämmer und Eimern machten sie sich daran, die
Wacholderschösslinge in die ausgehobenen Pflanzlöcher zu setzen.
Dabei wurde neben jeder eingepflanzten Wacholder ein Pfahl in den
Boden getrieben, auf dem der Name des Kindes verzeichnet ist, das den
Wacholder gepflanzt hat. Auf dieser Art und Weise wurde gewissermaßen
die Patenschaft zwischen Kind und Pflanze besiegelt. Über die Jahre
hinweg können die Kinder nun das Heranwachsen „ihres “
Wacholders beobachten.
Am
Ende der Aktion waren sich alle Kinder, rund 20 an der Zahl, einig:
„Das hat uns riesigen Spaß gemacht“, lautete ihr Urteil. Betreut
wurden die Kinder von Alexandra Priwitzer, Gisela Gillen und Jörg
Holzem.
2016
Arft. Nachdem sich schon vor drei Jahren
ausgewilderte Arnika-Pflanzen in dem Heidegebiet "Kindgen" bei Arft
gut entwickelt haben, was auf ein für diese bedrohte Pflanze günstiges Habitat
schließen lässt, erfolgte nun dort, noch vor der Blüte Ende Juni, eine
weitere Aktion dieser Art. Von den Wacholderwarten Josef Groß, Werner Krutwig,
Gerhard Krämer, Peter Krebs und Heinz Drotbohm wurde erneut in diesem Gelände
ein „Arnika-Hot-Spot" eingerichtet. Zur Verhinderung von Verbiss der
Pflanzen ist von den Akteuren ein Schutzgehege aus Kaninchendraht um die jetzt
ausgewilderten Pflanzen errichtet worden.
Heinz Drotbohm (links) und Hans-Werner Krutwig mit Arnikapflanzen, die sie auf der Wacholderheide bei Arft "auswilderten". (Foto: Wacholderwacht)
Der
Korbblütler Arnika (ähnliche Optik wie die Margerite) ist seit Hildegard
von Bingen als Heilpflanze bekannt. Arnikaextrakt befindet sich in
sämtlichen Sportsalben und hilft bei Verstauchungen, Quetschungen und
Prellungen. Die Pflanze ist sehr lichtbedürftig, benötigt einen mageren Boden
und verträgt keine Düngung. Sie ist giftig und verströmt zur Anlockung von
Insekten einen intensiven Duft.
Heinz Drotbohm, Peter Krebs, Josef Groß und Hans-Werner Krutwig an einem neu angelegten "Arnika-Hot-Spot". Das kleines Schutzgehege, soll die ausgewilderten Pflanzen vor Verbiss schützen. (Foto: Wacholderwacht)
Arft. Die
Heide hat es klimatisch gerne extrem. Lag am 1. April noch Schnee auf den Höhen
der Osteifel, so schien einen Tag später bei 15 Grad die wärmende Frühjahrssonne.
Diesen schönen Frühlingstag nutzte die Wacholderwacht zu ihrem ersten Einsatz
nach der Winterpause.
Die Wacholderwarte Peter Krebs, Josef Groß, Heinz Drotbohm und Gerhard Krämer beim ersten Einsatz in diesem Jahr (Foto: Wacholderwacht)
Erfreuliches hat sich
zwischenzeitlich auf der Heide getan. Waren zu Beginn des LIFE-Projektes 2005
auf all den Heideflächen nur drei Wacholderkeimlinge zu entdecken und somit die
natürliche Verjüngung des Wacholders eigentlich zum Stillstand gekommen, zeigen
sich nun nach intensivem Plaggen (Abhobeln der oberen Bodenschicht) und
Freistellen von Gebüsch in fast allen Heidegebieten wieder die sogenannten„Wacholderbabys“,
wie die Wacholderwacht liebevoll den Nachwuchs des stacheligen Gewächses nennt.
Ursache dafür ist unter anderem, dass jetzt wieder ab Mai in der nun offenen
Landschaft die Windbestäubung zwischen männlichen und weiblichen
Wacholderbüschen ungehindert stattfinden kann. Im vergangenen Jahr hatte die
Wacholderwacht mit Pfählen zahlreiche neu
aufgetretene Jungpflanzen markiert, damit diese bei der Pflege mit
Maschinen nicht übersehen und weggemulcht werden. An manchen Stellen stehen die
Winzlinge allerdings dicht an dicht, was auf Dauer ihrem Wachstum nicht
dienlich wäre. Deshalb gruben jetzt die Wacholderwarte Manfred Dahm, Josef
Groß, Peter Krebs, Heinz Drotbom und Gerhard Krämer einige dieser Pflanzen mit
reichlich Erde aus. Die Jungpflanzen verbrachten sie in ein Heidegebiet, in dem
bislang kaum Wacholder wächst. Dort wurden sie mit genügend Abstand in zuvor ausgehobene Pflanzgruben verbracht.
Der zwischenzeitlich gefallene Regen dürfte ein übriges dazu tun, dass die
Wacholderbabies in ihrer neuen Heimat schon bald wurzeln.
2015
Langenfeld/St. Vith. Die Wacholderwacht, die sich dem Schutz und
Erhalt der Wacholderheiden der Osteifel verschrieben hat, zählt jetzt zum
erlauchten Kreis der Preisträger des Eifel-Award. Während eines Festaktes im
Kulturzentrum Triangel in St. Vith wurde der Naturschutzgruppe die Auszeichnung, die die auch als "Eifel-Oscar" gilt
vom Präsidenten der Zukunftsinitiative Eifel, Landrat Heinz-Peter Thiel, übereicht.
Vertreter der Wacholderwacht mit
Laudator Gerd Heilmann (3. v. links) und dem Präsidenten der
Zukunftsinitiative, Landrat Heinz-Peter Thiel (2. v. rechts). (Foto:
Manfred Lang)
Langscheid/Arft. Nach der Winterpause
trafen sich in diesen Tagen die Aktiven der Wacholderwacht Osteifel zu ihrem
ersten Arbeitseinsatz am Wabelsberg bein Langscheid. Dem eisigen Wind trotzend
galt es, den großflächig wuchernden Besenginsterbestand einzudämmen um für die
übrigen Heidepflanzen, insbesondere für das Heidekraut, Licht und Lebensraum zu
schaffen.
Die Heidefreunde beim Rückschneiden des
Besenginsters am Wabelsberg (Foto: Ulrich Siewers)
„Die Heide hat den Winter gut überstanden“,
resümierte Gerhard Krämer aus Langenfeld beim anschließenden gemütlichen
Erfahrungsaustausch in der „Wabelsberger Wacholderhütte“. Zwar seien in den
Wäldern der Umgebung zahlreiche Bäume, insbesondere die Fichte, unter dem
Gewicht des vereisten Schnees umgestürzt, aber der Wacholder habe den Unbillen
des Winters gut widerstanden. Es gab auch vereinzelte Kronen- und Astbrüche in
den Bereichen Dr. Menke-Park und am Raßberg. Auf dem Wabelsberg sei lediglich
eine frei stehende Kiefer unter der Eislast umgeknickt.
Diese Kiefer auf dem Wabelsberg brach unter der eisigen Last in zwei Teile (Foto: Ulrich Siewers)
Für 2015 hat sich die Wacholderwacht wieder einiges
vorgenommen. Neben den monatlich stattfindenden Arbeitseinsätzen in der Heide
soll die Naturpädagogik erneut im Vordergrund stehen. Auch die gute
Zusammenarbeit mit der Universität Bonn im Bereich der Heide auf dem
Weiselstein bei Oberdürenbach soll weiterhin vertieft werden. Peter Krebs aus
Königsfeld hat bereits entsprechende Kontaktgespräche geführt und die
Unterstützung durch den Verbandsbürgermeister des Brohltals Johannes Bell zugesichert
bekommen. Beim diesjährigen Wacholderfest in Langscheid stehen wieder Heideführungen
und die bei Kindern sehr beliebten „Heuhüpfer-Safaris“ auf dem Programm.
Ebenfalls geplant ist eine Exkursion der Wacholderwacht in Hohe Venn unter der
ortskundigen Leitung von Ulrich Siewers.Gerhard Krämer berichtete auch von einer Geldspende
der Kreissparkasse Mayen-Koblenz, die Dank der Initiative des aktiven
Mitgliedes Hans-Werner Krutwig initiert wurde und zur Anschaffung von geeigneten
Werkzeugen für die Pflege der Heide verwendet werden soll.
2014
Heidehotels
für Wildbienen und Insekten der Wacholderschutzgebiete in Arft eröffnet
Trotz Nässe und Kälte gingen die „Bauherren“ eifrig
ans Werk (Foto: Ulrich Siewers)
Arft/Vordereifel. Im
Rahmen ihrer Projekttage zum Thema „Respekt“ erlebten 30 Schülerinnen und
Schüler der 6. bis 9. Klasse der Mayener Albert-Schweitzer-Realschule
die Wacholderheide bei Arft als nicht alltäglichen Lernort kennen. Trotz
Nieselregen und kühler Außentemperatur waren sie zusammen mit ihren Lehrerinnen
Lisa Mayer und Julia Albert per Bus nach Langenfeld gelangt und von dort weiter
zu Fuß bis zum Wacholderwagen der Wacholderwacht oberhalb von Arft gewandert.
Dort wurden sie bereits von den Wacholderwarten Gerhard Krämer, Heinz Drotbohm und
Ulrich Siewers erwartet.
Stolz präsentieren diese Schüler ihre Werkedem Fotografen (Foto: Ulrich Siewers)
Bereits am Tag zuvor hatten die Mädchen und Jungen
in der Schule ihre „Heidehotels“ gebastelt. Dank der aktiven Mithilfe von
Ulrich Schmitt, selbst Vater eines der Kinder, war die Beschaffung der
notwendigen Baumaterialien und der exakte Zuschnitt der Holzteile im Vorfeld
gewährleistet. Unter fachkundiger Anleitung entstanden die „Hotelsuiten“ aus
ausgebohrten Zweigen, hohlen Gewächshalmen sowie Stroh und Moosen. Dazwischen
fanden Mauerziegelfragmente und aufgebohrte Gasbetonsteine eine neue Verwendung.
Für den notwendigen Zusammenhalt der einzelnen „Etagen“ wurde
korrosionsgeschützter Kaninchendraht aufgetackert und jeder „Hotelneubau“ mit
einer Abdeckung aus Teerpappe versehen.
Das Ergebnis, sechs neue Insektenhotels
für die Wacholderheiden, können sich sehen lassen! Eines blieb für die
Abschlusspräsentation in der Schule, die anderen wurden bereits am Vortag der
Aktion in die Obhut von Gerhard Krämer in Langenfeld gegeben.
Insgesamt 6 attraktive Insektenhotels haben die Schülerinnen und Schüler der Mayener Albert-Schweitzer-Realschule gebastelt (Fotos: Ulrich Siewers)
Auch die Auswahl der Standorte übernahm der
pensionierte Pädagoge, der sich mit der Flora und Fauna der Wacholderheiden wie
kaum ein anderer auskennt, mit großer Umsicht und Sachverstand. So erfuhren die
Schülerinnen und Schüler, wie wichtig die Ausrichtung der neuen Niststätten
nach der Sonnenseite für äußerst nützliche Insekten wie Wildbienen,
Florfliegen, Marienkäfer oder Ohrwürmer (auch Ohrkneifer oder Ohrkringel) ist.
Auch müssten die Lebensgrundlagen dieser Insekten wie Nahrungsquellen oder
bestimmte Pflanzen bedacht werden, damit das neue Nistraumangebot von ihnen
akzeptiert wird. Die Schülerinnen und Schüler lauschten seinen Ausführungen mit
großem Interesse.
Das sichere Aufhängen der
Insektenhotels übernahmen die Wacholderwarte (Foto: Ulrich Siewers)
Nach der „kleinen“ Lehrstunde winkte das praktische
Erlebnis. Mit Leiter, Draht und Kneifzange „bewaffnet“ ging es zu den zuvor mit
buntem Band markierten Bäumen, wo die Insektenhotels künftig verbleiben sollen.
Zwei dieser Standorte liegen in der Nähe des Wacholderwagens, drei weitere
entlang des Weges hinauf zum Büschberg. Die Montagearbeiten übernahmen aus
Sicherheitsgründen die Wacholderwarte. Anschließend posierten die jeweiligen
„Bauherren“ vor ihren mit ihren Namen versehenen Werken für ein
Erinnerungsfoto.
Mit selbst gestalteten Mandalas aus verschiedenen
Naturmaterialien wie Ästen, Kiefernzapfen und Holzschnitzeln setzten die
Mädchen und Jungen noch ein sichtbares Zeichen ihrer gesammelten Erfahrungen
des Tages, bevor es mit dem Bus zurück nach Mayen ging. Den Tag in der Arfter
Heide werden sie sicher nicht so schnell vergessen.
Geführte Wanderungen durch die Wacholderheiden der Osteifel liegen hoch im Kurs bei Naturfreunden und Wandergruppen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Wacholderwart Dipl. Biologe Jörg Hilgers bei seiner Führung durch die Wacholderheide am Wabelsberg bei Langscheid (Foto: Ulrich Siewers PR)
Nähere Auskünfte erteilt das Touristbüro der Verbandsgemeinde Vordereifel in Mayen (Tel.: 02651-80 09 59), die Gastgeberbetriebe und Einzelhändler vor Ort oder eine Anfrage bei der Redaktion von Osteifel-aktiv.