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2017


Langenfeld/Arft. Gemeinsam mit dem Heimatverein Arft hatte die Wacholderwacht jüngst Kinder aus dem Kindergarten und der Grundschule Langenfeld zu einem Erlebnistag auf den nahe dem Menkepark gelegenen Heidehügel Kindgen eingeladen. Dabei pflanzten die Kinder unter Mithilfe der Erwachsenen rund 30 junge Wacholderpflanzen auf einem dafür von Gerhard Krämer von der Wacholderwacht ausgesuchten Terrain ein.

Zuvor wurden die Pflanzen an einer Stelle im Menkepark entnommen, wo sie dicht an dicht wuchsen und so kaum Raum zur Entfaltung hatten. Bei der Aktion waren Landrat Alexander Saftig, VG-Bürgermeister Alfred Schomisch und Karin Winter in Vertretung des Arfter Ortsürgermeisters Carlo Groß zugegen. Saftig, der die Wiederherstellung der ursprünglichen Wacholderlandschaft in der Osteifel initiierte, freute sich sehr über das Engagement der Kinder. „Mit dieser Aktion bietet sich eine gute Gelegenheit, die Kinder an die Natur heranzuführen und ihnen nahe zu bringen, dass es wert ist, Tiere und Pflanzen zu schützen“, so der Kreischef.


(Foto: Wacholderwacht)

Für die Kinder gab es dann nach einer kurzen Einführung durch den Wacholderwart Werner Krutwig, während der er einige Erläuterungen zur Flora und Fauna der Heide gab, kein Halten mehr. Ausgestattet mit Pickeln, Spaten, Hämmer und Eimern machten sie sich daran, die Wacholderschösslinge in die ausgehobenen Pflanzlöcher zu setzen. Dabei wurde neben jeder eingepflanzten Wacholder ein Pfahl in den Boden getrieben, auf dem der Name des Kindes verzeichnet ist, das den Wacholder gepflanzt hat. Auf dieser Art und Weise wurde gewissermaßen die Patenschaft zwischen Kind und Pflanze besiegelt. Über die Jahre hinweg können die Kinder nun das Heranwachsen „ihres “ Wacholders beobachten.

Am Ende der Aktion waren sich alle Kinder, rund 20 an der Zahl, einig: „Das hat uns riesigen Spaß gemacht“, lautete ihr Urteil. Betreut wurden die Kinder von Alexandra Priwitzer, Gisela Gillen und Jörg Holzem.

2016


Arft. Nachdem sich schon vor drei Jahren ausgewilderte Arnika-Pflanzen in dem Heidegebiet "Kindgen" bei Arft gut entwickelt haben, was auf ein für diese bedrohte Pflanze günstiges Habitat schließen lässt, erfolgte nun dort, noch vor der Blüte Ende Juni, eine weitere Aktion dieser Art. Von den Wacholderwarten Josef Groß, Werner Krutwig, Gerhard Krämer, Peter Krebs und Heinz Drotbohm wurde erneut in diesem Gelände ein „Arnika-Hot-Spot" eingerichtet. Zur Verhinderung von Verbiss der Pflanzen ist von den Akteuren ein Schutzgehege aus Kaninchendraht um die jetzt ausgewilderten Pflanzen errichtet worden.


Heinz Drotbohm (links) und Hans-Werner Krutwig mit Arnikapflanzen,
die sie auf der Wacholderheide bei Arft "auswilderten".

(Foto: Wacholderwacht)

Der Korbblütler Arnika (ähnliche Optik wie die Margerite) ist seit Hildegard von Bingen als Heilpflanze bekannt. Arnikaextrakt befindet sich in sämtlichen Sportsalben und hilft bei Verstauchungen, Quetschungen und Prellungen. Die Pflanze ist sehr lichtbedürftig, benötigt einen mageren Boden und verträgt keine Düngung. Sie ist giftig und verströmt zur Anlockung von Insekten einen intensiven Duft.


Heinz Drotbohm, Peter Krebs, Josef Groß und Hans-Werner Krutwig an einem neu angelegten "Arnika-Hot-Spot".
Das kleines Schutzgehege, soll die ausgewilderten Pflanzen vor Verbiss schützen.

(Foto: Wacholderwacht)


Arft. Die Heide hat es klimatisch gerne extrem. Lag am 1. April noch Schnee auf den Höhen der Osteifel, so schien einen Tag später bei 15 Grad die wärmende Frühjahrssonne. Diesen schönen Frühlingstag nutzte die Wacholderwacht zu ihrem ersten Einsatz nach der Winterpause.


Die Wacholderwarte Peter Krebs, Josef Groß, Heinz Drotbohm und
Gerhard Krämer beim ersten Einsatz in diesem Jahr

(Foto: Wacholderwacht)

Heinz Drotbohm Erfreuliches hat sich zwischenzeitlich auf der Heide getan. Waren zu Beginn des LIFE-Projektes 2005 auf all den Heideflächen nur drei Wacholderkeimlinge zu entdecken und somit die natürliche Verjüngung des Wacholders eigentlich zum Stillstand gekommen, zeigen sich nun nach intensivem Plaggen (Abhobeln der oberen Bodenschicht) und Freistellen von Gebüsch in fast allen Heidegebieten wieder die sogenannten „Wacholderbabys“, wie die Wacholderwacht liebevoll den Nachwuchs des stacheligen Gewächses nennt. Ursache dafür ist unter anderem, dass jetzt wieder ab Mai in der nun offenen Landschaft die Windbestäubung zwischen männlichen und weiblichen Wacholderbüschen ungehindert stattfinden kann. Im vergangenen Jahr hatte die Wacholderwacht mit Pfählen zahlreiche neu  aufgetretene Jungpflanzen markiert, damit diese bei der Pflege mit Maschinen nicht übersehen und weggemulcht werden. An manchen Stellen stehen die Winzlinge allerdings dicht an dicht, was auf Dauer ihrem Wachstum nicht dienlich wäre. Deshalb gruben jetzt die Wacholderwarte Manfred Dahm, Josef Groß, Peter Krebs, Heinz Drotbom und Gerhard Krämer einige dieser Pflanzen mit reichlich Erde aus. Die Jungpflanzen verbrachten sie in ein Heidegebiet, in dem bislang kaum Wacholder wächst. Dort wurden sie mit genügend Abstand  in zuvor ausgehobene Pflanzgruben verbracht. Der zwischenzeitlich gefallene Regen dürfte ein übriges dazu tun, dass die Wacholderbabies in ihrer neuen Heimat schon bald wurzeln.


2015


Langenfeld/St. Vith. Die Wacholderwacht, die sich dem Schutz und Erhalt der Wacholderheiden der Osteifel verschrieben hat, zählt jetzt zum erlauchten Kreis der Preisträger des Eifel-Award. Während eines Festaktes im Kulturzentrum Triangel in St. Vith wurde der Naturschutzgruppe die Auszeichnung, die die auch als "Eifel-Oscar" gilt vom Präsidenten der Zukunftsinitiative Eifel, Landrat Heinz-Peter Thiel, übereicht.


Vertreter der Wacholderwacht mit Laudator Gerd Heilmann (3. v. links) und dem Präsidenten der Zukunftsinitiative, Landrat Heinz-Peter Thiel (2. v. rechts).
(Foto: Manfred Lang)

Den gesamten Artikel finden sie <<hier>>


Langscheid/Arft. Nach der Winterpause trafen sich in diesen Tagen die Aktiven der Wacholderwacht Osteifel zu ihrem ersten Arbeitseinsatz am Wabelsberg bein Langscheid. Dem eisigen Wind trotzend galt es, den großflächig wuchernden Besenginsterbestand einzudämmen um für die übrigen Heidepflanzen, insbesondere für das Heidekraut, Licht und Lebensraum zu schaffen.


Die Heidefreunde beim Rückschneiden des Besenginsters am Wabelsberg
(Foto: Ulrich Siewers)

„Die Heide hat den Winter gut überstanden“, resümierte Gerhard Krämer aus Langenfeld beim anschließenden gemütlichen Erfahrungsaustausch in der „Wabelsberger Wacholderhütte“. Zwar seien in den Wäldern der Umgebung zahlreiche Bäume, insbesondere die Fichte, unter dem Gewicht des vereisten Schnees umgestürzt, aber der Wacholder habe den Unbillen des Winters gut widerstanden. Es gab auch vereinzelte Kronen- und Astbrüche in den Bereichen Dr. Menke-Park und am Raßberg. Auf dem Wabelsberg sei lediglich eine frei stehende Kiefer unter der Eislast umgeknickt.

Diese Kiefer auf dem Wabelsberg brach unter der eisigen Last in zwei Teile
(Foto: Ulrich Siewers)


Für 2015 hat sich die Wacholderwacht wieder einiges vorgenommen. Neben den monatlich stattfindenden Arbeitseinsätzen in der Heide soll die Naturpädagogik erneut im Vordergrund stehen. Auch die gute Zusammenarbeit mit der Universität Bonn im Bereich der Heide auf dem Weiselstein bei Oberdürenbach soll weiterhin vertieft werden. Peter Krebs aus Königsfeld hat bereits entsprechende Kontaktgespräche geführt und die Unterstützung durch den Verbandsbürgermeister des Brohltals Johannes Bell zugesichert bekommen. Beim diesjährigen Wacholderfest in Langscheid stehen wieder Heideführungen und die bei Kindern sehr beliebten „Heuhüpfer-Safaris“ auf dem Programm. Ebenfalls geplant ist eine Exkursion der Wacholderwacht in Hohe Venn unter der ortskundigen Leitung von Ulrich Siewers.Gerhard Krämer berichtete auch von einer Geldspende der Kreissparkasse Mayen-Koblenz, die Dank der Initiative des aktiven Mitgliedes Hans-Werner Krutwig initiert wurde und zur Anschaffung von geeigneten Werkzeugen für die Pflege der Heide verwendet werden soll. 


2014


Heidehotels für Wildbienen und Insekten der Wacholderschutzgebiete in Arft eröffnet


Trotz Nässe und Kälte gingen die „Bauherren“ eifrig ans Werk
(Foto: Ulrich Siewers)

Arft/Vordereifel. Im Rahmen ihrer Projekttage zum Thema „Respekt“ erlebten 30 Schülerinnen und Schüler der 6. bis 9. Klasse der Mayener Albert-Schweitzer-Realschule die Wacholderheide bei Arft als nicht alltäglichen Lernort kennen. Trotz Nieselregen und kühler Außentemperatur waren sie zusammen mit ihren Lehrerinnen Lisa Mayer und Julia Albert per Bus nach Langenfeld gelangt und von dort weiter zu Fuß bis zum Wacholderwagen der Wacholderwacht oberhalb von Arft gewandert. Dort wurden sie bereits von den Wacholderwarten Gerhard Krämer, Heinz Drotbohm und Ulrich Siewers erwartet.


Stolz präsentieren diese Schüler ihre Werke dem Fotografen
(Foto: Ulrich Siewers)

Bereits am Tag zuvor hatten die Mädchen und Jungen in der Schule ihre „Heidehotels“ gebastelt. Dank der aktiven Mithilfe von Ulrich Schmitt, selbst Vater eines der Kinder, war die Beschaffung der notwendigen Baumaterialien und der exakte Zuschnitt der Holzteile im Vorfeld gewährleistet. Unter fachkundiger Anleitung entstanden die „Hotelsuiten“ aus ausgebohrten Zweigen, hohlen Gewächshalmen sowie Stroh und Moosen. Dazwischen fanden Mauerziegelfragmente und aufgebohrte Gasbetonsteine eine neue Verwendung. Für den notwendigen Zusammenhalt der einzelnen „Etagen“ wurde korrosionsgeschützter Kaninchendraht aufgetackert und jeder „Hotelneubau“ mit einer Abdeckung aus Teerpappe versehen.

Das Ergebnis, sechs neue Insektenhotels für die Wacholderheiden, können sich sehen lassen! Eines blieb für die Abschlusspräsentation in der Schule, die anderen wurden bereits am Vortag der Aktion in die Obhut von Gerhard Krämer in Langenfeld gegeben.




Insgesamt 6 attraktive Insektenhotels haben die Schülerinnen und Schüler der Mayener Albert-Schweitzer-Realschule gebastelt
(Fotos: Ulrich Siewers)

Auch die Auswahl der Standorte übernahm der pensionierte Pädagoge, der sich mit der Flora und Fauna der Wacholderheiden wie kaum ein anderer auskennt, mit großer Umsicht und Sachverstand. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie wichtig die Ausrichtung der neuen Niststätten nach der Sonnenseite für äußerst nützliche Insekten wie Wildbienen, Florfliegen, Marienkäfer oder Ohrwürmer (auch Ohrkneifer oder Ohrkringel) ist. Auch müssten die Lebensgrundlagen dieser Insekten wie Nahrungsquellen oder bestimmte Pflanzen bedacht werden, damit das neue Nistraumangebot von ihnen akzeptiert wird. Die Schülerinnen und Schüler lauschten seinen Ausführungen mit großem Interesse.


Das sichere Aufhängen der Insektenhotels übernahmen die Wacholderwarte (Foto: Ulrich Siewers)

Nach der „kleinen“ Lehrstunde winkte das praktische Erlebnis. Mit Leiter, Draht und Kneifzange „bewaffnet“ ging es zu den zuvor mit buntem Band markierten Bäumen, wo die Insektenhotels künftig verbleiben sollen. Zwei dieser Standorte liegen in der Nähe des Wacholderwagens, drei weitere entlang des Weges hinauf zum Büschberg. Die Montagearbeiten übernahmen aus Sicherheitsgründen die Wacholderwarte. Anschließend posierten die jeweiligen „Bauherren“ vor ihren mit ihren Namen versehenen Werken für ein Erinnerungsfoto.

Mit selbst gestalteten Mandalas aus verschiedenen Naturmaterialien wie Ästen, Kiefernzapfen und Holzschnitzeln setzten die Mädchen und Jungen noch ein sichtbares Zeichen ihrer gesammelten Erfahrungen des Tages, bevor es mit dem Bus zurück nach Mayen ging. Den Tag in der Arfter Heide werden sie sicher nicht so schnell vergessen.






Geführte Wanderungen durch die Wacholderheiden der Osteifel liegen hoch im Kurs bei Naturfreunden und Wandergruppen (Foto: Ulrich Siewers PR)


Wacholderwart Dipl. Biologe Jörg Hilgers bei seiner Führung durch die Wacholderheide am Wabelsberg bei Langscheid (Foto: Ulrich Siewers PR)

Nähere Auskünfte erteilt das Touristbüro der Verbandsgemeinde Vordereifel in Mayen
(Tel.: 02651-80 09 59), die Gastgeberbetriebe und Einzelhändler vor Ort oder eine Anfrage bei der Redaktion von Osteifel-aktiv.