Dorfkultur in Weibern ist immer auch Steinmetzkultur. Im
Veranstaltungs-kalender des Ortes gibt es aus diesem Grund gleich zwei wichtige
Termine, die eng mit dem vukanischen Tuffsteinvorkommen der Osteifel verknüpft
sind. Da gibt es zunächst die alljährlich stattfindende St. Barbara-Kirmes zum Fest der Schutzpatronin der Steinmetze und
Bergleute im Dezember. Des weiteren findet alle zwei Jahre, am ersten
Juni-Sonntag, das Tuffsteinfest statt. Diese Veranstaltung mit
Volksfestcharakter nimmt einen sehr hohen Stellenwert im Rahmen der örtlichen
Feierlichkeiten ein und lockt viele Besucher von nah und fern nach Weibern.
Tuffsteinwand in Weibern (Foto: Ulrich Siewers PR)
Traditionell wird das Fest morgens mit einer hl. Messe im
Freien eröffnet. Erst danach beginnt das geschäftige Treiben auf der Festmeile
rund um die Steinbrüche..
Mit dem hölzernen „Knüpfel“ und dem „Eisen“ erhält der Stein
seine neue Form aus der Hand des Steinmetzen (Foto: Ulrich Siewers PR)
Im Mittelpunkt stand, wie schon in den Jahren zuvor, die „Museumsinsel“
des Steinhauervereins Weibern 1994 e.V., der durch seine Arbeit alte
Traditionen bewahrt, um die Identität des Ortes als Steinmetzdorf aufrecht zu
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Steinmetzarbeit erfordert absolute Präzision bei der
Bearbeitung des Tuffsteins (Foto: Ulrich Siewers PR)
Seit der Hochgotik dem 13. Jahrhundert werden Maßwerkfenster
für die Gestaltung von Kirchen und Kathedralen verwendet.
Das Maßwerk wird zunächst auf dem Rissboden mit Zirkel und Schnüren in originaler Größe
aufgezeichnet und dann in Stein gemeißelt. Auf dem Rissboden konnte das Fenster
zur Probe zusammengebaut und auf Passung geprüft werden.
Anläßlich des Tuffsteinfestes durften die Besucher bei dieser spannenden Arbeit der Steinmetzmeister "live" dabei sein.
Ein neues Maßwerkfenster nimmt in der Vereinswerkstatt seine
endgültige Form an (Foto: Ulrich Siewers PR)
Der feinkörnige Tuffstein erhält mit Hilfe der Drehbank die
Form zur Rundsäule (Foto: Ulrich Siewers PR)
Für die Gewinnung der Steine waren die Steinhauer zuständig.
Im 20. Jahrhundert wurde ihre Arbeit weitgehend mechanisiert. Im „Sägehaus“ demonstrierte
Willi Klapperich, wie tonnenschwere Gesteinsbrocken in kürzester Zeit zu
handlichen Formaten zugerichtet wurden.
Mit der „Schrämm-Maschine“, einer Art Motor-Kettensäge im
XXL-Format, werden riesige Gesteinsbrocken auf handliche Größe geschnitten (Foto:
Ulrich Siewers PR)
Auch die Prominenz war vor Ort und informierten sich über die Funktionsweisen der verschieden Geräte.
Vorstandsmitglied Willi Klapperich im Gespräch mit Landrat
Dr. Pföhler (Foto: Ulrich Siewers PR)
Wenn nicht gerade gefeiert wird - das nächste Tuffsteinfest findet 2014 statt - bietet der Weiberner Steinhauerverein Führungen und Schnupperkurse für Kinder und Erwachsene an, die einmal mit Knüpfel und Eisen eigene Kreationen aus Tuffstein herstellen möchten.
Öffnungszeiten: Mai - Oktober: Mo - Fr 08.30 - 17.00 h Sa - So 10.00 - 13.00 h
Die Tourist-Information Brohltal hat am Rathaus in
Niederzissen ein Außen-Infoterminal für Gäste und Einheimische eingerichtet,
das kostenlos über das touristische Angebot im Brohltal informiert >>> mehr